Da ich selber einen Hund habe, der wie die Prinzessin auf der Erbse lebt, bleibt oft Futter übrig oder wir kaufen mal ein neues Bett. Diese gebrauchten Sachspenden bringe ich dann ins Tierheim und schicke sie als Spenden weg. Sicherlich ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein und oft werde ich dafür belächelt, wenn ich hin und wieder kleine Summen an ein ausländisches Tierschutzprojekt schicke....
Selbst wenn man jeden Monat nur 5-10€ spendet, kann man einige Tiere ernähren, bis sie einen festen Endplatz gefunden haben (und werden somit nicht vergast). Oder wie jetzt im Winter werden alte Decken und Isoliermaterial für Griechenland und Spanien gesammelt. Man kann so einfach helfen, wenn man denn auch will.... Wegsehen und ignorieren ist immer der einfache Weg...
Die Haustiere in Deutschland & Österreich haben vergleichsweise ein super Leben, wenn man sich mal Tötungsstationen in Ungarn, Kroatien usw. ansieht. Das Tierleid ist im Ausland noch viel größer, als es sich die Leute hier vorstellen können. Die meisten Ostblockländer finanzieren reine Vergasungsstationen um sich den Streunern zu entledigen. Und in viele ärmlichen Urlaubsregionen werden Tiere wie der letzte Dreck behandelt, da es weder ordentliche Tierschutzgesetze noch entsprechende Kontrollen gibt.
Oft engagieren sich dann nur Auswanderer vor Ort für die Tiere (weil es niemand sonst tut), da leider manche Menschen so in ihrer Denkweise und Mentalität so festgefahren sind, dass sie nie über ihren eigenen Schatten springen würden. Häufig ließt man von Deutschen, die Spenden sammeln und ein richtiges Tierheim aufbauen. UND genau dieses Engagement für Auslandstiere spaltet die Österreicher allgemein in 3 Gruppen:
1. Die Unterstützer
2. Die Gegner
3. Die Egal-Sager
Die Unterstützer haben meist selber 1-2 Hunde und geben gerne Sach- oder Geldspenden (vorwiegend junge Leute). Die Egal-Sager muss man ein bisschen überzeugen, da sie sich evtl. über das Thema Tierschutz nicht informiert haben.
Am Schlimmsten sind aber die stillen und heimlichen Gegner. Sie können nicht verstehen, warum wir Deutschen/Österreicher "schon wieder" alles bezahlen sollen und die Tiere dort (im Ausland) durchfüttern sollen. Schließlich hilft uns ja auch niemand!
Das ist für mich das Totschlag-Argument überhaupt. Wenn alle Menschen so egoistisch denken , würden wir Gesellschaftlich nichts erreichen und wie im Mittelalter leben. Wenn alle so denken würden, hätten wir keine Caritas oder sonstiges Hilfsverbände, deren Einsatzkräfte ehrenamtlich arbeiten. Wenn niemand uneigennützig helfen würde, wäre unser Alltag kalt und emotionslos.
Das ist auch der Grund, warum viele von einer Ellenbogengesellschaft oder verrohter Jugend reden. Weil niemand etwas von seiner privaten Zeit für einen sinnvollen Zweck einsetzen will, um an diesem Zustand etwas zu ändern.
Und gerade weil Haustiere in einen Sozialverband gehören und sich selbst nicht helfen können, brauchen sie Hilfe von außerhalb. Deswegen spende ich Geld an bedürftige Tiere....
Foto: tiere-verstehen.com |
Als 2. Argument höre ich dann auch oft: Uns Österreichern geht es eh schon so schlecht!
In Österreich gibt es gesetzlich ein 13+14 Monatsgehalt, der Sprit ist 20-25 Cent billiger als in Deutschland und außerdem gehören die Österreicher zu den häufigsten Frühpensionisten. In ganz Europa gehen die Menschen in keinem Land früher in Rente (58) als in Ösiland... Von 345€ (Hartz4) muss hier auch keiner leben... ABER den Österreichern gehts schlecht... Jammern auf hohem Niveau ist hier leider eine Volkskrankheit.
Das nervt mich manchmal mehr als die allgemeine Ignoranz.
Warum es sich lohnt zu helfen:
Da wir auf unserer Heimreise nach Brandenburg (800km) auch schon Hunde in ein neues Zuhause mitgenommen haben, kann ich ganz offen sagen, dass sich das alles lohnt: Die Absprachen, die Zeit, Abholung & Übergabe.
- Eine junge Dackelhündin mit 5 Tage alten Welpen hätte keine Chance in der eiskalten Auffangstation in der Slowakei gehabt. Da kaum genügend Decken/Heizung da sind, sterben vor allem schwache Jungtiere oft in der Nacht einfach weg. Glücklicherweise hatte sich ein Gnadenhof in unserer alten Heimat bereiterklärt, die kleine Dackelfamilie aufzunehmen und so gab es eine Fahrkette. Die komplett ängstliche und unsozialisierte Hündin hat sich dann nach 1h Fahrt aus ihrer Box getraut und an mich gekuschelt, obwohl sie ein Angstbeißer war.... Da wir genau diese Strecke 1-2 im Jahr fahren (AT-DE), war es eine schnelle Rettung und mittlerweile sind alle Welpen vermittelt.
- Wenn man einen alten Hund aus einer Tötungsstation (Slowakei) rausholen kann, weil ein deutsches Ehepaar ihn zu ihrem (fast identischen) Hund dazunehmen will und dann sein freudiges Gesicht sieht, ist das unbeschreiblich. Der Hund fährt zum ersten Mal in seinem Leben (8j) Auto und ist ganz baff, weil er sein Leben lang in einem Zwinger mit 10 anderen Hunden eingepfercht war. 2 Wochen später hat er sich dann bei seiner neuen Familie eingelebt, wo er nicht tagtäglich um Futter & Wasser kämpfen muss. Wo er jeden Tag freiwillig von Kindern gestreichelt wird und wo er sich in Ruhe ausruhen kann, auf einem warmen Plätzchen und nicht auf nassem Betonboden. Wer dann die Dankbarkeit und endlose Freude in seinem Gesicht nicht erkennt, der hat ein Herz aus Stein...
Bei Transportketten innerhalb von Oberösterreich fahre ich ca. 70-80km, um das entsprechende Haustier zum neuen Besitzer oder Folgetransport zu bringen. Die Spritkosten in Höhe von 15€ zahle ich dann selber, oft wird was vom neuen Besitzer dazugezahlt. Im Prinzip ist es egal, da ich nicht am Hungertuch nage und 10-15€ gibt man ansonsten für irgendeinen Müll zwischendurch aus.
Meine Nachbarin kann nicht verstehen, warum ich "sowas" mache, akzeptiert es mittlerweile aber.
Dass ich für Fremde Leute so eine Strecke fahre, wäre ja komisch.
Sie fährt dafür 40km zum nächsten Shoppingcenter, um sich Wintersachen anzusehen, kauft aber dann nichts. Das macht für mich 2x 40km umsonst gefahren (auch 10€ )... Aber so hat jeder seine Prioritäten.
kleine Spende nach Portugal |
Die tun mir so leid :(
AntwortenLöschenich spende schon immer Futter, aber schade wenn nicht jeder mithilft.
Ich hab vollsten Respekt vor dir :)
Tolle Einstellung!
AntwortenLöschenHut ab!