Die meisten Menschen kennen zwar den (weißen) Malteser, aber kaum den Havaneser. Der kleine quirlige Wirbelwind erobert schnell die Herzen der Menschen und das mit gutem Grund.
Havaneser sind kleine Begleithunde mit langem Fell aus der Rassegruppe der Bichons (Malteser, Bologneser, Bichon Frise), jedoch gibt es sie in allen Farben. Als Kleinhunde wiegen sie zwischen 3-8kg und sind somit der ideale Begleithund für Urlaub und Büro. Rassebedingt gibt es kein Sommer oder Winterkleid und somit auch kein Haaren.
Aufgrund der fehlenden Unterwolle (die Rasse kommt aus Kuba!) friert die Rasse jedoch im Winter schnell und muss daher evtl. etwas geschützt werden.
Der Havaneser an sich ist oft auf einen Menschen bezogen, an den er sich praktisch wie eine Klette hängt und immer verfolgt. Er möchte 24h bei seinem Menschen sein und alles miterleben.
Das hohe Sozialverhalten ist aber auch der größte Nachteil der Rasse. Man kann einen Havaneser nicht 8h allein zu Hause lassen, da er dann seine Bezugsperson vermisst und ständig sucht.
Er kann sich wenig alleine beschäftigen, da er immer einen Rudelpartner benötigt.
Was nun aber bei Wikipedia über das Wesen der Havaneser zusammengedichtet wurde, sollte man eher Märchencharakter zuordnen.
Warum?
1. Der Havaneser ist ein guter Wohnungshund. Das ist aufgrund der Größe anzunehmen, aber ein Garten ist für jeden Hund ein Highlight.
2. Er passt gut zu
alleinstehenden Senioren, doch lieber ist ihm eine ganze Familie, bei
der er im Mittelpunkt stehen kann. Er passt sich seiner Familie an.
Aufgrund des ungeheuren Bewegungsdranges ist dieser Hund ganz sicher nicht für ältere Senioren geeignet. Der Havaneser drängt sich auf jeden Fall IMMER in den Mittelpunkt, er möchte IMMER Aufmerksamkeit. Die Familie muss sich ihm anpassen! Man hat praktisch ein ADS-Kind zu Hause.
3. Er
zieht sich zurück, wenn man gerade keine Zeit für ihn hat; und wenn man
nicht täglich mehrmals mit ihm spazieren gehen kann, genügt ihm
zwischendurch auch ein Garten zum Toben.
:-) Hab ich gelacht! Mein Hund muss punktgenau pinkeln und da ist ihm egal, was ich gerade mache. Er zieht sich auch nicht zurück, weil er mich dann nicht mehr kontrollieren und stalken könnte. Da ich das auch schon bei anderen Leuten so bemerkt habe, ist das offensichtlich kein Einzelfall.
4. Er ist lebhaft, fröhlich,
anhänglich, verschmust und liebt es, mit Kindern zu spielen.
Das ist vollkommen richtig. Obwohl anhänglich nicht das richtige Wort ist. STALKEN trifft es wohl eher. Ich werde im 1h Takt kontrolliert und wenn ich nicht da bin, wird jeder Raum gecheckt, durchsucht und alles gefilzt.
5. Das üppige
seidige Haarkleid muss oft gebürstet und gekämmt werden, damit es nicht
verfilzt.
Trifft auch zu. Wenn man das Fell immer wachsen lässt, hat der Havaneser im Sommer wie im Winter bodenlange Haare. Man muss hier wöchentlich etwas Zeit einplanen, um den Hund zu pflegen.Aufgrund der niedrigen Leibhöhe sieht er auch immer aus wie ein Wildschwein und in matschigen Zeiten wie im Frühjahr, muss ich ihn fast jeden Tag teilweise duschen (Unterbodenwäsche^^)
Überall wo wir Wasser finden, gibt es kein Halten mehr: Der Hund muss da (Pfütze, See, Karpfenteich) rein!
Bevor man sich einen Havaneser ins Haus holt, sollte man sich eins sehr bewusst sein:
Der Hund ist absolut neugierig und ungeheuer schlau!
Intelligenzspiele aller Art beherrscht er in wenigen Minuten, so dass Leckerlies keine Chance haben.
Tricks und Kunsstücke kann man ihnen auch einfach beibringen, früher wurden Havaneser gerne als kleine Zirkushunde verwendet.
Sehr schön, dass Sie sich dieser wirklich zauberhaften Hunderasse verschrieben haben! Für uns kommt seit dem ersten Havi keine andere Rasse mehr infrage (obwohl wir eigentlich immer große Hunde bevorzugt hatten).
AntwortenLöschenAllerdings kann ich den von Ihnen beschriebenen Verhaltensweisen nicht allgemein zustimmen. wenn ein Hund, gleich welcher Rasse, einem am Rockzipfel hängt, mir vorschreibt, wann er Lust auf einen Spaziergang hätte, ständig um Aufmerksamkeit buhlt oder gar ohne meine Zustimmung ins Wasser springt, dann liegt das definitiv an der Erziehung. Bei so kleinen süßen Hunden lässt man halt im Welpenalter gerne mal was durchgehen, oder bemerkt Missverhalten nicht frühzeitig. Ich kann schon Wikipedia vollkommen zustimmen - und was die Haltung bei älteren Herrschaften betrifft, ist dem auch nichts entgegenzusetzen, solange der Hund mit Kopfarbeit ausgelastet wird. Und wenn es das Erlernen von Türenschließen oder Sockenausziehen ist.