Besonders schlimm hat es Schärding und Passau getroffen, wenn man sich die Bilder ansieht.
Foto: dpa /Bild.de |
Da wir regelmäßig nach Passau fahren, kenne ich die entsprechenden Brücken und Straßen gut, wenn wir zur Packstation wollen.
Jetzt sieht Passau wie Klein Venedig aus,
da 12m Wasser erstmal irgendwo hinmüssen.
Die aktuellen Pegelstände kann man sich hier (live) ansehen.
Die ersten Aufräumarbeiten haben zwar schon begonnen, aber jetzt treten immer mehr Probleme an durchweichten Poldern oder Deichen auf. Noch dazu hatte die Wasserwacht in Passau arge Probleme bei der Hilfsarbeit in der Nacht. Es fehlte an Sprit und Ausrüstung.
1954 stand der Höchststand mal bei 12,40m und das wurde die letzten Tage mit fast 13m getoppt.
In Österreich gibt es entlang der Donau viele Überschwemmungen und Straßensperrungen.
Nun stellt sich die Frage: Halten die Dämme?
Und was hat die Politik getan, um die Bevölkerung zu schützen?
Übersicht
- Oberösterreich: Damm (Ottensheim), Perg & Grein ungewiss
- Niederösterreich: Donau 10,90m
- Wien: Alberner Hafen & Zufahrt
Link Video
Zwar gibt es in LInz und Grein einige Donau-Schutzbauten, aber nicht alle Gebiete sind geschützt. Schließlich muss das Wasser irgendwo (stromabwärts) ablaufen können.
Wie kann man helfen?
In der heutigen Krone wird die Bevölkerung aufgefordert, zu spenden. Viele Menschen stehen ohne Hab und Gut da, oder haben gar keine Versicherung für dieses Naturereignis. Auch der Landeshauptman J. Pühringer appelliert an alle Landsleute...
Spendenkonto der KRONE
Kto: 1130900
Blz: 60000 PSK
Kennwort: Hochwasserhilfe
Die großen Autohersteller (Werbung heute) haben sich entschlossen, eine spontane Hilfsaktion zu starten. Da viele Fahrzeuge beschädigt wurden, gibt es 25% Rabatt auf Ersatzteile für VW, Audi, Skoda, Seat und zwar für alle Autos, die vom Unwetter beschädigt wurden. Daumen hoch!
Politik
Obwohl das Problem mit den Überschwemmungen bekannt ist (Thema Flussbegradigung), wurde in den letzten Jahren massiv bei Hochwasserschutzprojekten eingespart (-8,37 Mio Euro).
Etwa 200 Projekte sind erst in Bau (100 weitere in Planung), seit 2002 das letzte Hochwasser Oberösterreich erreicht hat. Das sind also über 10 Jahre her und es fehlen immer noch wichtige Rückhaltebecken, der Traundamm und der Folgeteil in Schärding (Hochwasserschutzprojekt II).
Der Machlanddam (Donau) wurde in nur 2 Jahre fertiggestellt (Ministerin Bures), so dass jetzt Mauthausen verschont blieb.
Wer jetzt sein Haus in den Fluten "verloren" hat, kann sich ganz unbürokratisch an das zuständige Gemeindeamt wenden, um dort Anträge (Katastrophenfond) auszufüllen.
Die jetzige Entwicklung und Darstellung der Politiker ist aber ziemlich peinlich und verlogen.
- Erst werden in OÖ 8 Mio Euro eingespart und nun will Dr. Pühringer beim Finanzministerium (M. Fekter) eine Mittelaufstockung anstreben und ein Nachtragsbudget (Hochwasserschutzbauten) im Landtag vorschlagen. ???
- Umweltminister (!) Nikolaus Berlakovich kürzte im letzten Jahr die Mittel für Hochwasserprojekte (bis 2016 sollen 76 Mio Euro / Schärding eingespart werden) und jetzt soll lieber finanzielle Hilfe aus dem Solidaritätsfonds (AT/D/CH) fließen ...
- SPÖ & ÖVP wollten 5 Mio Euro für ausländische Entwicklungshilfe (EZA) locker machen, was die FPÖ so gar nicht verstehen kann.
FAZIT: Die Politiker bewegen sich erst, wenn das das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.
Noch paradoxer finde ich dann aber die Aufforderung in der Krone durch unsere beliebten Politiker:
Die öst. Bevölkerung (!) soll für die Hochwasseropfer spenden, welche durch den eingesparten Krisenschutz (Beschluss der Politiker) nun im "Nassen" stehen. Und alle bekommen ganz "unbürokratisch" Hilfe, die sie ja nicht gebraucht hätten, wenn entsprechende Maßnahmen und Rückhaltebecken gebaut worden wären...
Dass sich die FPÖ und Herr Strache so das Maul um diese Millionen (EZA) zerreißen, kann ich nach der Eurofighter Affaire (EADS Schmiergeld) zwar gar nicht verstehen, aber auf so billige Polemik steht er ja^^
Es lebe die Demokratie!
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