Samstag, 13. Mai 2017

Aus Alt mach Neu: 12 Monate im Bauchaos

Unser Alltag besteht schon seit einiger Zeit aus handwerklichen Tätigkeiten wie Renovieren und das Ranschleppen von Baumaterial.
Vor bald 1 Jahr haben wir uns getraut und ein Haus gekauft. In der Zwischenzeit ist viel passiert und in spätestens 4 Wochen wollen wir drin wohnen. Wer mich auf Instagram verfolgt, hat schon einige Fotos gesehen und darum möchte ich auch heute hier mal zeigen, was so verändert wurde.


Projekt Renovierung:



  • Mehrfamilienhaus (150m2) von Anno 1965
  • Identische Aufteilung im Erdgeschoss und Obergeschoss, also je 1 WC und Bad
  • Vollmöbliert übernommen - wir mussten alles leerräumen
  • Grundstück verwildert, da Vorbesitzerin eine alte Frau war...



#Bauherrenwhoiswho:

🏡1. Neu oder Alt: Altbau mit 2x 75m2 Wohnung, plus 75m2 Keller und Dachboden


 🏡2. Seit wann? 6/2016 gekauft.  7/2016 Schlüsselübergabe & Räumung.  8/2016 Start Renovierung 


🏡3.Baufirma/Eigenleistung: Wir erbringen fast alles in Eigenleistung, mein Mann ist handwerklich sehr geschickt. Die Bäder im EG wurden von uns vorbereitet und später vom Fliesenleger nur noch verfliest.


🏡 4. Stand der Dinge:  Es ist noch viel zu tun, aber derzeit praktisch einzugsbereit in 2 Wochen.


🏡 5. Wo? Im Herzen von Oberösterreich.








Wie man sieht, war der bewohnte Zustand zwar recht altmodisch, aber theoretisch hätte man sofort einziehen können. Küche und Bad waren ja funktionstüchtig, wenn auch sehr nostalgisch.




Planung:  💰💰💰
- Dach bleibt  (1 Dachfenster undicht)
- Ölheizung bleibt (Heizkörper müssen ersetzt werden)
- Fenster dicht, aber schon alt 
- Bäder müssen zwingend erneuert werden
- Küche neu
- Böden: teilweise Parkett, viel Teppich

Priorität
1. Schlafräume,  Bad und Küche fetigstellen 🚩 und Einziehen!
2. Dann Betriebskosten senken (Fenster, Dämmung usw.)




Sanieren/Renovieren und der Zeitaufwand:
Da wir schon seit einiger Zeit ein günstiges Haus (renovierungsbedürftig) gesucht haben, war uns vorab klar, dass in die Immobilie noch Zeit & Geld gesteckt werden muss. Natürlich steht bei jeder Renovierungsmassnahme die Zeit vs. Gelddebatte im Vordergrund:

  • Wenn man etwas selber renoviert, spart man sich Geld (teure Meisterstunden), muss aber die Arbeitszeit dafür aufwenden. Je nach handwerklichem Geschick sieht das Endergebnis nicht immer profimässig aus.
  • Wenn man den Auftrag an eine Firma vergibt, zahlt man nicht nur das Arbeitsmaterial sondern auch die Arbeitskraft (Fliesenleger 50-70€/h!). Dafür spart man sich die eigene Freizeit und erhält ein fertiges Projekt.
Soviel zur Theorie, denn die Realität - sprich der Alltag mit Handwerkern sieht anders aus. Leider ist es sehr schwierig, hier in der Umgebung kompetente, seriöse und zuverlässige Handwerker zu finden. Oft hilft nur Mundpropagangda!

Insgesamt sollte man den Faktor Zeit nicht unterschätzen, weil bei so einer Sanierung unglaublich viele Vorarbeiten notwendig sind.
Natürlich hätte man den Küchenboden (4 Schichten Lineoleum) oder die Wand (3 Schichten Tapete) auch so lassen ķönnen und einfach Fliesen drauf kleben, aber profimässig ist das nicht.
Das Entkernen eines Raumes ist hingegen aufwendig und zeitintensiv, dafür hat man später Ruhe und einen ordentlichen Aufbau.

Pleiten, Pech und Pannen 
Die Beauftragung einer Firma mit teuren Meisterstunden und unverschämten Arbeitsstunden ist aus finanzieller Sicht nur im Notfall empfohlen. So hatten wir für unser Gäste-Badezimmer  (4m2 gross) gleich 2 lächerliche Preisangebote erhalten: 1700-2000€ nur Arbeitsleistung. 😐

Auch für unseren Küchenboden wollte eine bekannte Firma (u.a. Grosshandel mit Fliesen) insgesamt 11 Stunden (Meister + Assistent) den Boden verlegen (1500€).
Nachdem aber die Fliesenlieferung schon eine Frechheit war (m2 Preis über 50€, Feinsteinzeug war nicht plan, jede Platte hatte Abmessungen mit 1-2mm Differenz usw.) und auch die Planung nicht von Fachwissen zeigt.... (falsche Menge berrechnet für die Ausgleichsmasse; viel zu viel Menge bei Fugenmasse verkaut usw), haben wir dankend abgelehnt.

Der dann gefundene Fliesenleger (pünktlich, verlässlich, höfflich, sauber gearbeitet), hat die Arbeitsleistung in der Hälfte der Zeit erbracht und war kein Fliesenlegermeister. Preislich lagen wir dann bei 1/3 vom Preis der Fachfirma. Mundpropaganda sei dank!


Was wir bis jetzt renoviert und saniert haben:
Beide voll berufstätig, plus Kind und Hund. 👪

  • Juni 2016 - Kaufvertrag. Der Garten wurde gestutzt, der Wald entfernt. Das Ergebnis hat 8 Autoanhänger voll gefüllt und wir konnten endlich mal unsere Terasse sehen.
  • Juli 2016 - Schlüsselübergabe. Endlich konnten wir das Haus entrümpeln (ca. 4 Wochen - Sommerurlaub ade): Möbel, Hausrat, Textilien ohne Ende 😂

  • August 2016: Das Haus wurde entkernt: die alten Wasserleitungen (Kristallzucht im Inneren^^) wurden entfernt und entsorgt. Der Warmwassertank der Heizung hat auch schon schon fast gelebt... Nebenbei Tapeten entfernt und die letzen Möbel verkauft.

  • September: Die alten Heizungsleitungen und Heizkörper abmontiert und weggebracht. Ich war positiv überrascht, wie preiswert neue Heizkörper im Baumarkt sind. Das undichte Dachfenster (Velux) wurde ersetzt, laut Dachdecker ist der Rest in Ordnung.
  • Die Küchenplanung begann mit einem neuen Boden (Ausgleichsmasse) und Feinsteinzeug, nachdem der alte Estrich weggestemmt war.



  • Oktober: Planung Fenstertausch und neue Haustür. Eigentlich wollten wir das später in Angriff nehmen, aber einige Probebohrungen hatten ergeben, dass die alten Fenster nur schwebend montiet waren und der eigentliche Fensterrahmen 15cm (umlaufend) größer war und somit einiges an Vorarbeit (verspachteln) notwendig wäre. Somit wurden dann in Eigenleistung alle Fenster rausgeflext, um den ganzen Dreck in der Bauphase zu haben.





  • November: die neuen Fenster (Internorm) wurden geliefert und montiert (Firma). Auch die Heizkörper kamen nun an ihren Platz. So langsam wurde es kalt draußen und wir starteten die Ölheizung, um das Haus zu erwärmen (dauert 3 Tage bis 20°C).

  • Dezember: Die Küchenplanung war mittlerweile abgeschlossen und die ersten Elektrogeräte  (separat gekauft) trudelten langsam ein. Die Küche wurde geliefert und aufgebaut.
  • Nebenbei mussten die Fenster und Fensterbänke eingeputzt werden...




To be continued...



2 Kommentare:

  1. Liebe Nachbarin,
    schon so lange verfolge ich deinen Blog , und möchte endlich mal Moin sagen! Du merkst, ich wohne ganz weit weg von euch, im Norden Deutschlands.
    Da braucht es gute Nerven ,um all das- Kind, Beruf, Renovierung-unter einem Hut zu bringen, Respekt!
    Ich wünsche euch gutes Gelingen und viel Freude am eigenem Heim!
    Liebe Grüsse, Silke

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    1. Hallo Silke,

      Vielen Dank für die lieben Worte.

      Ja es ist sehr anstrengend und auch aufregend, weil wir ja nun bald drin wohnen werden. Aber der Alltag ist ja sehr kräfteraubend, weil wir hier keine Oma etc. haben und somit wirklich fast jede Tätigkeit (Kisten einräumen, Wände streichen usw.) mit Kleinkind erledigt werden muss.
      Ich habe nur am Freitag frei und kann dann zwischen 8-12 Uhr (Kindergarten) ungestört werken.

      Insgesamt ist so ein Hauskauf nicht easy peasy.
      Aber das Ziel ist nah 😂


      Lg

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Sag was, ich beiße nicht ;-)