Meistens reicht ja so ein schlechtes Gewissen für eine grundlegende Veränderung im Leben nicht aus, weil man negative Dinge schnell verdrängt, ignoriert oder wegsieht.
Am Wochenende räume ich meistens den (übergroßen) Kühlschrank auf und schmeiße abgelaufene Sachen weg. Alte Eier kann man ja mit dem Glastest aussortieren und beim Joghurt schau ich einfach nach und rieche dran. Aber viele Lebensmittel landen trotzdem im Müll und das regelmäßig, weil ich keinen Kochplan oder etwas ähnliches aufstelle. Wir kaufen also nach Lust & Laune ein, so wie viele andere Leute auch.
Gestern habe ich (online) eine Doku über Kinderarmut gesehen und mich prompt schuldig gefühlt. Und ich rede jetzt nicht von den "armen" Kindern in Österreich oder Deutschland, weil hier bei uns die Armutsgrenze bei 1.006€ (2 Personen) liegt.
Nein, ich meine richtige Armut, ich rede von Kindern, die (wahrscheinlich) keine Eltern mehr haben und sich alleine durch die kalte Welt schlagen müssen. Kinder, die im Müll rumstochern oder alte TV-Geräte (aus Europa) auskochen, um an die wertvollen Edelmetalle zu kommen, während sie die giftigen Dämpfe einatmen. Geschwister, die mit ihrem ganzen Hab und Gut irgendwo gemeinsam im Dreck schlafen, weil sie so etwas Wärme abbekommen.
Und eine Teilschuld an dieser ganzen Misere tragen wir Europäer. Durch die Globalisierung erhalten wir jederzeit günstige Kleidung, Spielzeug, exotische Lebensmittel (auch im Winter) und wir müssen für den geliebten Kaffee auch nicht mehr als 3€ pro kg zahlen.
ABER wenn wir die Sachen so günstig kaufen wollen, muss irgendwer ziemlich schwer dafür arbeiten und verdient dann nicht mal 1€ pro Tag. Der Kapitalismus tut den Rest.
Und wenn man dann sieht, wie Kinder obdachlos umherirren und vom Hunger geplagt sind, dann fühle ich mich abgrundtief schlecht.
Jedes Mal, weil ich nun Mutter bin.
Weil wir alle hier im Wohlstand und Reichtum leben, während woanders Straßenkinder vom Müll leben.
Und weil die armen Kinder ganz weit weg sind.
Folgende Bilder sind zum Ausdrucken gedacht:
Wenn sich irgendwer in der Familie mal wieder über sein ach so schweres Leben beschwert oder rumjammert, soll er sich dieses Bild ansehen:
Pakistan |
Burma |
Bei uns hängen sie nun am Kühlschrank.
Was nun?
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und spätestens zu Silvester haben viele Menschen gute Neujahrsvorsätze, die dann am 3. Januar wieder in der Versenkung verschwinden.
Ich möchte aber zwingend etwas ändern, weil wir ja
a) praktisch bares Geld wegwerfen
b) die Lebensmittel gespendet werden könnten.
c) die Ersparnis einem guten Zweck zugeführt werden könnte.
Umsetzung:
1. Ich werde den ganzen Oktober einen Einkaufsplan erstellen und gleichzeitig notieren, was wir so wegschmeißen. Wer mitmachen will, sagt Bescheid und verlinkt mich!
2. Ich möchte einer sozialen Einrichtung Lebensmittel spenden. Bei uns in der Nähe gibt es einen SOMA (Sozialmarkt) für sozialschwache Familien usw., den werde ich mal besuchen. Weitere Ideen?
3. Ich werde wieder bei Weihnachten im Schuhkarton mitmachen (geht im November wieder los)
4. Ich möchte ein Patenkind (1-2 Jahre alt) finanziell unterstützen und suche derzeit ein seriöses Projekt, wo man regelmäßig Bilder bekommt und das Kind evtl. mal in der Zukunft besuchen kann.
Vorschläge, Anregungen? Schreib mir!
So, das ist nun erstmal der grobe Plan für 2014.
3 Monate Zeit.
(y)
AntwortenLöschenFinde ich eine tolle Sache. Wir holen uns auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und nehmen uns immer wieder selber an der Nase!
Wie geht es dir bis jetzt mit diesem Projekt?
Lg Verena
Hallo Verena,
AntwortenLöschenich werde jeweils zum Monatsende eine Übersicht dazu schreiben. Bericht folgt ;-)