Freitag, 29. März 2013

Das Sparschwein - veraltet oder doch sinnvoll?

Beim Thema Sparen ziehen die meisten Menschen sich gedanklich sofort zurück, da man dieses Thema automatisch mit dem Denken "Ich muss auf was verzichten!" verbindet.

Das muss aber so gar nicht sein. Ich spare noch nicht lange einen bestimmten Betrag auf ein Extrakonto (Bsp. Easybank) und das hat auch einen tieferen Sinn.

Rückblick 10 Jahre
Vor einigen Monaten saß ich mit Freunden zusammen und wir haben über alte Zeiten sinniert. Wer als was früher gearbeitet hat und was man da so verdient hat. Die meisten Menschen haben ja mal einen "Zwischenjob" gehabt oder als Babysitter / Nachhilfelehrer gearbeitet. Ich auch!
Bereits während meiner Abiturzeit hat mich meine Englischlehrerin angesprochen, ob ich nicht bei einem Nachhilfeverein (nachmittags) anfangen will, weil die Abiturienten oder Studenten suchen. Das habe ich dann fast 3 Jahre nebenher gemacht. Diese intensive Betreuung (max. 3 Kinder pro Stunde) wurde auch finanziell gut entlohnt und da ich schon immer gerne Bücher gelesen habe, wurde auch weiterhin in Papier investiert.
Nach dem Abitur habe ich aufgrund der extremen Situation in Brandenburg (Mangel an Ausbildungsstellen) 1 Jahr auf dem Trockenen gesessen und durch Zufall einen "Nebenjob" gefunden, wo man in Kitas Englisch unterrichtet.
Somit hatte ich 2 seriöse Jobs und habe damit monatlich fast 400€ verdient. Da ich derzeit noch zu Hause gewohnt habe, hatte ich neben Benzinkosten praktisch keine Ausgaben...
Zurückblickend gesehen muss ich mir eingestehen: Ich habe alles verpulvert! Ich kann mich wirklich an keine große Ausgabe erinnern (Sparziel), da ich ich monatlich im Konsumrausch war. Und das ist sicherlich kein Einzelfall.... Sicherlich habe ich mir mal eine Musikanlage oder ein teures Handy gekauft, aber im Prinzip ist die Kohle doch weg.

SPARE IN DER ZEIT, DANN HAST DU IN DER NOT.
Diesen Spruch sollte man wirklich das ganze Leben lang beherzigen, da hier eine tiefe Wahrheit drin steckt.
Wer in reichen Zeiten nichts zurücklegt, kann später auch nicht darauf zurückgreifen.

Foto: Sparkasse.at

 Die 5% Regel


Vor einiger Zeit habe ich dann ein interessantes Buch (Ökonom Max Otte) gelesen, was mir irgendwie die Augen geöffnet hat. Zuerst einmal habe ich angefangen meine Ausgaben aufzulisten (Haushaltsliste) und habe einen halben Schock bekommen. Vor allem Kleinausgaben für Zeitschriften und Dekokram summierten sich auf fast 10% meiner Ausgaben (Bei 500€ sind es 50€) Bei einer großen Entrümpelungsaktion ist mir das auch bewusst geworden: Ich habe nur unwichtige Sachen wegeworfen, die ich mir kurz durchgelesen habe (Bsp. Bild der Frau) oder kleine Dekoartikel, die aufgrund der mangelnden Qualität nicht lange hielten. ABER so einen Mist nimmt man immer wieder mit!

Max Otte (Crash-Analyst, Ökonom) ist Herausgeber von mehreren Büchern, die in den Medien allgemein als düsterer Crash-Analysen dargestellt wurden. 2006 hat er die Finanzkrise (2007) vorausgesagt und ist seitdem ein beliebter Vortragsredner. Was jetzt in Griechenland und Zypern abläuft, ist keine Schwarzmalerei sondern Realität. Wer nichts auf der hohen Kante hat, steht jetzt ziemlich dumm da.

Da er auch Leiter des Instituts für Vermögensentwicklung (IFVE) ist, stellt er in seinen Büchern interessante Tipps zur Vermögensbildung vor. Eine davon ist eine Sparregel von 10% des Einkommens. Egal wie wenig oder viel man verdient, 10% davon sollte man für schlechte Zeiten sparen.

Ich habe diese Regel für mich angepasst und auf 5% gesenkt, da wir für bestimmte Bereiche (Autoreparatur, Geräteneukauf) eh eine gesonderte Sparrücklage pro Monat bilden.

So geht´s:
5% pro Monat zu sparen tut nicht weh und man muss auch auf nichts verzichten.
Bei einem Haushaltseinkommen von 2000€ sind das 100€ pro Monat. Was bekommt man heute noch für 100€ im Supermarkt oder im Schuhladen?

Hätte ich vor 10 Jahren immer 5% gespart, wäre durch den Zinseszins-Effekt heute ein schönes Sümmchen beisammen. Selbst bei 25€ monatlich ergibt das etwas 3.400€ (400€ Zinsen). Bei 15 Jahren summieren sich die Zinsen sogar auf 1.120€ plus die eingezahlten 4.500€.

Wenn man einen Sparvertrag (Bausparer) abschließt und monatlich einen festen Betrag einzahlt (Bsp. 100€) besteht die Gefahr, dass man in 3-4 Jahren evtl. arbeitslos ist und sich diese Rate nicht mehr leisten kann.
5% von einer Summe kann man immer sparen, wenn man weniger verdient, spart man einfach weniger... aber konsequent.

Da die Bausparer derzeit unterirdische Zinsen anbieten und man 6 Jahre gebunden ist, lohnt sich derzeit das gute alte Sparschwein wieder.


Du kannst keine 5% zurücklegen?

Nach diesen Haushaltstipps sicherlich schon: klick.
Ich kenne in fast jeder Familie und im Bekanntenkreis jemanden, der sich nicht bewusst ist, wieviel Geld er für STANDBY-Geräte usw. verliert. Wenn man sich an diese Tipps hält, spart man mindestens 50€ jährlich ein.

  • Ich habe bei uns im Büro die ganze Beleuchtung "aktualisiert" und wir bekommen seit 4 Jahren jährlich eine Monatsrate (trotz Anpassung) zurück.
  • Bei uns zu Hause (100m²) haben wir nach dem Einzug 2009 die komplette Beleuchtung auf Energiesparlampe und LED umgestellt und auch jedes Jahr 70€ zurückbekommen.
  • Bei meinen Nachbarn (100m²) wurden jetzt bereits 2 Zimmer so modernisiert und aktuell gab es schon eine Gutschrift vom Energielieferanten.


UND WENN MAN NUR 20€ MONATLICH SPART, ist es ein Anfang. 20€ gibt man schnell mal für irgendwelchen Tinnef (Kruscht) aus und das Geld ist weg.




Hast du schonmal einen 10 Jahres-Rückblick gemacht?
Was wurde angespart ?
Hat es sich gelohnt?

Meine Liste:
Sparplan 1: Eiserne Reserve (Arbeitslosigkeit, Unfall mit langfristiger Arbeitsunfähigkeit) = 3 Monatsgehälter sollte man ansparen!
Sparplan 2: Rücklage für Elektrogeräte - Ich glaube meine Waschmaschine (8J) wird sich irgendwann mal melden = 30€ monatlich
Sparplan 3: Zimmerrenovierung (ca. 3.000€) - Machen wir jedes Jahr einmal (Tapete, Lampen, Möbel)






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Sag was, ich beiße nicht ;-)