Montag, 14. April 2014

Stillen und das Lebensmitteldilemma

Nach der Geburt sind die meisten Mütter oft froh, dass sie sich nicht mehr bei bestimmten Lebensmitteln wie rohen Fisch und Salami zurückhalten müssen. Das Risiko einer Fehlgeburt oder Missbildung ist nicht mehr vorhanden und so kann man endlich wieder richtig schlemmen...

Paradoxerweise muss man als stillende Mutter jedoch wieder auf einige Lebensmittel achten, da die Verdauung beim neugeborenen Baby noch nicht so optimal funktioniert. Problematische Lebensmittel gehen direkt in die Muttermilch und können u.a. schmerzhafte Blähungen und Hautirritationen verursachen.
Man steht also vor einem Dilemma: Entweder man isst bestimmte Obst oder Gemüsesorten (weil man Heißhunger drauf hat) und riskiert damit einige "Nebenwirkungen" beim Baby oder man hält sich zurück (solange man stillt.)

 Worauf sollte man also verzichten?




Hautirritationen im Gesicht & Windelbereich:
- säurehaltige Obstsorten (Orangen, Grapefruit, Zitronen, Kiwi, Erdbeeren)
- Gemüsesorten (Paprika, Peperoni, Tomaten)

Blähungen, Bauchschmerzen:
- Essig, Essiggurken, Zwiebeln*, Knoblauch,
- Blumenkohl (Karfiol), Brokkoli*, Kohlrabi, Weißkraut, Rotkohl, Kohl*, Sauerkraut
- Bohnen, Erbsen, Radischen, Rettich
- Nüsse, Hefeteig

*häufigster Auslöser für schmerzhafte Koliken



Anzeichen für allergische Reaktionen:
  • Nesselsucht, Ausschlag (Haut)
  • Keuchen & Röcheln (Atmung)
  • Grüner/ schleimiger Stuhlgang (Darm)



Glücklicherweise gibt es auch Lebensmittel, die unbedenklich sind und keinerlei Auswirkungen auf die Muttermilch haben:

- Karotten, rote Beete,
- Avocado, Mango, süße Äpfel, Bananen, Melonen,
- Nudeln, Reis, Kartoffeln,
- Fleisch, Geflügel, Fisch
- Milchprodukte (fettarm) max 500ml täglich


weitere Informationen: Link



Homöopathische Mittel
Gerade bei Säuglingen will man natürlich nicht mit schweren Geschützen auffahren, wenn die kleinen und großen Beschwerden auch mit Hausmitteln oder Homöopathie behandelt werden können.

Von den Globuli gibt man 3-4 täglich 3 Kügelchen in die Backentasche des Babies. Ein Auszug:

 
Erbrechen, Schluckauf:

  • Aethusa - Erbrechen der Milch im Schwall, gleich danach tritt wieder Hunger auf.
  • Belladonna – Schluckauf nach der Nahrungsaufnahme. Das Baby überstreckt sich.
  • Cuprum - Erbrechen der Milch in kleinen Portionen. Sie läuft geronnen aus dem Mundwinkel, meist durch Luftschlucken. Dieses Mittel ist auch hilfreich, wenn das Erbrechen seit der Geburt besteht. Außerdem hilft es auch bei Schluckauf, wenn ein wenig geronnene Milch aus dem Mundwinkel rinnt.
  • Ignatia – wenn dieses Mittel angezeigt ist, wird die normale Flaschennahrung abgelehnt oder erbrochen. Dagegen werden nicht altersgemäße Speisen verlangt und auch behalten.
  • Magnesium phosphoricum – hilft bei Erbrechen von Muttermilch und Schluckauf, bei dem sich das Baby zusammenkrümmt.
Koliken:
  • Belladonna – die Kolik tritt plötzlich auf. Der Bauch ist berührungsempfindlich. Der Säugling überstreckt den ganzen Körper, da es so zur Besserung kommt.
  • Carbo vegetabilis – schon während des Trinkens tritt Unruhe und Schreien auf. Das Gesicht ist blass und das Baby hat einen Trommelbauch. Aufstoßen ist erst lange Zeit nach der Mahlzeit möglich.
  • Chamomilla – die auslösende Ursache kann Ärger sein. Kolik mit plötzlichem, heftigem Schmerz. Das Kind krümmt sich und wälzt sich hin und her, mit wütendem, schrillem Schreien.
  • Colocynthis - Kolik, bei der das Kind die Beine an den Bauch zieht und Druck lindert. Es windet sich in alle Richtungen und hat große Schmerzen. Die Koliken kommen und gehen plötzlich.
  • Lycopodium - Kolik nach allem, was das Kind isst, Druck verschlechtert, warme Getränke bessern. Zu Schreitouren kommt es überwiegend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr. Das Aufstoßen ist quälend. Blähungsabgang bringt nur kurzzeitig Besserung. Das Baby wird beim Trinken schnell müde.
 Windeldermatitis:
  • Acidum benzoicum – trotz jedmöglicher Salbenbehandlung kommt es zum Wundsein. Der Urin riecht stechend, ähnlich Salmiakgeist und ist scharf.
  • Medorrhinum – um die Genitale und das Gesäß findet sich eine diffuse Röte. Bei Jungs ist die Penisspitze ebenfalls wund. Das Mittel wird bei Windeldermatitis und Ähnlichem häufig eingesetzt.
  • Thuja – hilft bei nässendem, streng riechendem Ausschlag um Genitale und After.

Zahnungsbeschwerden:
  • Chamomilla - Zahnungsbeschwerden mit außerordentlichen Schmerzen, Geschrei und Wut. Nur eine Gesichtshälfte ist rot und heiß. Es kann zu grün-schleimigem Durchfall kommen.
  • Ferrum phosphoricum - Zahnungsbeschwerden mit erhöhter Temperatur und geschwollenem Zahnfleisch. Das Kind fühlt sich wohl und spielt. Nachts ist alles schlimmer. Durchfall tritt auf.
  • Podophyllum - Zahnungsbeschwerden mit heftigem, stinkendem Durchfall, der gelb-schleimig ist. Beide Wangen sind rot.
 Quelle: Hedwig Imhäuser, Homöopathie in der Kinderheilkunde, Haug Verlag Heidelberg 1982  Link

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Sag was, ich beiße nicht ;-)