Das Thema Lebensmittelvorrat ist jetzt wieder ganz aktuell in den Medien. Es wird von Blackout und Notfall gesprochen, der OÖ Zivilschutz hat auch einige Broschüren dazu herausgebracht, um die Bevölkerung mehr zu sensibilisieren.
Wie hoch ist die Gefahr jedoch wirklich und welche Artikel sollte man für bestimmte Situationen zur Sicherheit lieber zuhause haben?
In Teil I habe ich hier mal die ganze Problematik erläutert, weil ja ein Notfall nicht zwingend etwas mit utopischen Ereignissen wie dem Weltuntergang, Zombieapokalypse o.ö. zu tun hat.
Ein starker Winter, Krankheit oder aber Lieferengpässe können genauso ein Notfall sein und plötzlich steht man fast mittellos da.
Wer also allgemein kaum Lebensmittelvorräte zu Hause hat, sollte mal ein paar Gedanken beim nächsten Einkauf daran verschwenden. Es ist schon hilfreich, wenn man jede Woche 5-10 Artikel doppelt einkauft.
Wie man jedoch mit etwas Plannung in kurzer Zeit einen Vorrat (mit langhaltbaren Lebensmitteln) anlegen kann, zeige ich heute mal hier mit einem 10€ Budget pro Woche.
II. Vorrat anlegen
A) Langzeitvorrat (ohne Rotation) 2 Jahre Haltbarkeit
B) Normaler Vorrat (Frischware)
Das Budget pro Woche beträgt mindestens 10€, die Preise beziehen sich auf österreichische Supermärkte (mind. 15% teurer als DE). Wer mehr investieren will, geht gleich zur nächsten Liste über usw.
💡PRO WOCHE EINE AUFGABE ERLEDIGEN, dies entspricht dann rund 10€ Ausgaben.💡
Für den Langzeitvorrat habe ich vor Jahren im Internet eine tolle Idee entdeckt: die Monatstonne von Eva Mahrbach. Hier wurde ein Behälter (ähnlich Mini-Mülltonne) mit trockenen und haltbaren Lebensmitteln bestückt und dann irgendwo unterm Bett oder im Keller verstaut. Der Inhalt war auch wasserdicht und vor Lebensmittelmotten geschützt eingepackt. Später wurde dieser Monatsvorrat dann auch mal getestet, sprich 1 und 2 Jahre über MHD und erstaunlicherweise war nichts verdorben.
Was an diesem Projekt damals so besonders war, ist leicht zu erklären: Der Inhalt war günstig und schnell zusammengestellt (15-20€), lange haltbar, die Tonne ließ sich einfach verstauen und auch in kleinen Wohnungen fand sich ein Platz.
Über die Jahre hinweg bin ich jedoch auf ein paar bessere Alternativen gestoßen. Kisten die man stapeln und auch Rollen kann, erleichtern die Handhabung sehr.
Aufgabe 1: Unterlagen sortieren (siehe hier)
Aufgabe 2 betrifft also den Notfallvorrat 📦
- Eine Box kaufen (45-50l), rollbar. Mit Deckel. Ca. 8€ - Etiketten besorgen. 1-2€
Man kann welche für Hefte oder Marmelade nehmen, egal. Alternativ geht auch ein Kreidestift gut, je nach Farbe der Kiste..
Was kommt rein: Langzeitvorräte, Trockenware.
Hier sollte man unbedingt die Grösse beachten:
45-50l Inhalt ist ausreichend für 1 Familie mit Basics. Grösser ist schwer zu lagern, dann lieber 2x kleine Boxen nehmen (je nach Platz).
Ist die leere Kiste vorhanden, kann man auch schon mit dem Aufbau eines Lebensmittelvorrates beginnen. Da wir hier im Beispiel mit einem sehr niedrigen Budget starten, sind die Lebensmittel natürlich günstige Noname-Marken.
Für mich gilt hier auch eine besondere Priorität: Lieber etwas haben und dann nicht brauchen müssen, als etwas zu brauchen und dann nicht zu haben.
Wer einen Norrat mit Biolebensmitteln anlegen will, muss mindestens das doppelte Budget ausgeben. Auch ist das Thema Insekten & Schädlinge dann häufiger zu bemerken, was mit dem fehlenden Pestizideinsatz zu tun. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass gerade Trockenvorräte wie Linsen und Reis deutlich öfter mit Schädlingen verunreinigt sind und ein Langzeitvorrat damit nicht zu empfehlen ist!
Grundsätzlich gibt es hier 2 Regeln:
- FIFO - first in, first out. Sachen die man zuerst gekauft hat, müssen auch zuerst verbraucht werden. Bei einem Langzeitvorrat eher unproblematisch, da fast alles ein gleiches MHD haben wird.
- DIVERSITÄT - Nie den ganzen Vorrat in einem Laden kaufen. Bestimmte Lebensmittel neigen dazu, häufiger Lebensmittelmotten, Brotkäfer o.ä. als Gratisbeigabe zu haben. Wenn man nun die ganzen Trockenzutaten in einem Supermarkt kauft, hat man im Worstcase 100% Verlust. Um eine Übertragung zu vermeiden, gibt es jedoch *Präventivmassnahmen, aber dazu später mehr.
Aufgabe 3: Wocheneinkauf für 10€
10 Beispielartikel als Basics einkaufen
1kg Reis, 1kg Nudeln, 1kg Mehl, 1x Kartoffelpüree, Haferflocken, 1l Öl, 1l Essig, 1x Backerbsen, 1x Tomatenmark, 1x Zwieback
Aufgabe 4: Wocheneinkauf für 10€
Weiter geht's mit Konserven:
Marmelade, Dosentomaten, Mais, Erbsen, Kidneybohnen, 2x Fisch, Jagdwurst, Salz/Gewürze, Gemüsebrühe
Aufgabe 5: Wocheneinkauf für 10€
Weitere Lebensmittel sind 1kg Zucker, 500g Polenta, 1x Apfelmus, 1x Pfirsiche, 1x Rosinen, 1x gezuckerte Kondensmilch, Backpulver, Germ, Vanillepudding, Kochschokolade.
Zum Ende der Woche 5 haben wir also einen Basisvorrat mit 30 Produkten und die Kiste dürfte gut gefüllt sein. Bis auf 2 Produkte sind alle Lebensmittel sehr lange haltbar und auch nach MHD noch lange genießbar. Haferflocken und die Backerbsen gelten als problematisch, da sie schnell ranzig/muffig werden können.
Aufgabe 6: Wocheneinkauf 10€
Mit den letzten 10€ füllen wir die Kiste individuell mit 4-5 weiteren Lieblingsprodukten auf. Was man hier letztendlich auswählt hängt von dem persönlichen Präferenzen ab.
- Wer gerne frisches Brot backen will oder Wraps/Naan in der Pfanne macht, fügt 1kg Mehl zusätzlich hinzu. (0.89€)
- Wer mehr Beilagen braucht, gibt 1-2 Portionen Gnocchi oder Ravioli dazu. (0.99€)
- Wer gerne Eintopf mag, fügt getrocknete Hülsenfrüchte hinzu (2,50€)
- Für Fleischtiger gibt es Jagdwurst, Prager Schinken (4,50€) oder Würstchen im Glas (2,20€)
- Nice to have: Ghee (Billa) als Butterschmalz (2,50€), Suppengrün gefriergetrocknet (0,85€)
Am Ende der Aktion haben wir also rund 35 Lebensmittel in einer Notfallkiste eingelagert. Gesamtkosten: 60€
Schutzmassnahmen:
Bevor diese Kiste jedoch als Langzeitvorrat in den Keller kommt, gibt es es noch ein paar präventive Maßnahmen, die ich erwähnen möchte:
1. Feuchtigkeit: Alle Lebensmittel in Papierverpackung (Zucker, Mehl) müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden. Also in 1l Ziplockbeutel oder ähnliches einpacken.
2. Schädlinge: Bestimmte Artikel enthalten hin und wieder Käfer/Larven. Diese sollten auch luftdicht eingepackt werden (Pkt1), dazu gehört: Grieß, Reis, Polenta.
3. Staubschutz/Blickschutz: Ich verwende für jede Kiste 2 Müllbeutel (25l) als Schutz. Ich lege diese in die leere Kiste und befüllen diese dann mit den Lebensmitteln und knote sie zu.
Tipp: Wer in einem Mehrparteienhaus lebt, sollte keine transparenten Müllbeutel nehmen, damit der Kisteninhalt nicht sichtbar ist. Es muss nicht jeder Nachbar wissen, was dort im Kellerabteil steht.
4. Inhalt: Um das ungefähre Ablaufdatum auf einem Blick zu erfahren, sollte man einen Zettel mit MHD reinlegen und/oder an die Innenseite vom Deckel kleben. Bei einer durchsichtigen Box kann man auch an die Frontseite innen den Zettel platzieren und muss nicht immer die Box öffnen.
Wofür reicht dieser Vorrat: Teil III folgt
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