Samstag, 2. April 2016

Eingewöhnung in der Krabbelstube


Der Monat März war für uns Mädels hier eine turbolente Zeit, daher gab es auch wenig neue Beiträge hier. Wir haben mit der Eingewöhnung in der Krabbelstube begonnen und da ich als Mutter ja nicht wirklich wusste, was auf mich zukommen wird, sind wir die ganze Geschichte langsam angegangen. Ich habe mir die Zeit genommen, um vor Ort zu sein, auch wenn ich nur als Beobachter da war.




Was in unseren ersten 4 Wochen alles passiert ist, erzähle ich heute mal.





Die Eingewöhnungsphase
Die sanfte Eingewöhnung kann bei jedem Kind anders ablaufen und dauert entsprechend auch zwischen 2-4 Wochen. Ein Elternteil bringt das Kind zur Einrichtung und bleibt meistens in der ersten Woche immer da (zieht sich aber zurück). Der Tagesablauf in der Krabbelstube (Krippe) ist klar durchstrukturiert und genau das ist so wichtig für die Zwerge. Der Nachwuchs sollte zu den vereinbarten Zeiten pünktlich vorbeigebracht und auch wieder abgeholt werden (damit das eigene Kind nicht als letztes da bleibt) !


Checkliste

Woche 1: Kennenlernen
Am Anfang waren wir täglich 2,5h in der Einrichtung, um die anderen Kinder kennenzulernen. Die kleine Prinzessin (2 Jahre alt) saß bei den Gruppenspielen und dem Singen erstmal skeptisch am Rand (und ich im Nebenraum). Die Frage alle Fragen: Was wird da gemacht und warum singen alle laut?
Der Trubel war ihr am Anfang offenbar zu viel, obwohl wir vorher wöchentlich bei verschiedenen Spielgruppen dabei waren. Auf jeden Fall waren rund 7 fremde Kinder erstmal zu anstrengend und sie verzog sich in die Spielecke, um eine Torte (Holzspielzeug) zu bearbeiten. Während die anderen Kinder zur Gitarrenmusik mitsangen, kümmerste sich mein Nachwuchs um die - sagen wir mal "gastronomischen" Fertigkeiten - und packte auf jeden Jausenteller der Kinder ein Stück Holztorte!  ;-) Ich fand es saukomisch, aber niemand bemerkte es anfänglich...
Ich selbst sollte mich zurückhaltend zeigen und nur als emotionale Sicherheit und Stütze eingreifen (wenn das Kind weint etc.). Somit ließ ich sie spielen, schließlich waren ja 2 Erzieher da, die ihr dann ruhig erklärten, dass wir nun hier frühstücken wollten (und nicht Holztorte essen müssen)^^.

Die erste kurze Trennung haben wir bereits an Tag 3 gewagt und so musste ich den Spielraum 30min verlassen. Diese kurze Zeit konnte ich für einen kleinen Erkundungsspaziergang in der Nähe nutzen. Als ich wieder da war, gab es kein Geschrei oder ähnliches, was mich natürlich aufatmen ließ. Die kleine Prinzessin hatte soviel neues Spielzeug entdeckt und wurde in den Alltag (Eierkörbchen anmalen) gleich integriert, so dass sie gar keine Zeit für Traurigkeit hatte. Es wurde gemalt und gebastelt, gerutscht und getobt, was will man mehr...

Ablauf: 
  • 7.30-8.30 Uhr Kinder anliefern  ;-)
  • bis 9 Uhr: Spielen und Singen im Kreis
  • 9.30 Uhr: Frühstücken (Jause) --> Rucksack aus der Garderobe holen, Essen auspacken, später Teller wegbringen, Händewaschen
  • 10 Uhr: Spielen oder Ausflug
  • 11 Uhr: Umziehen, Händewaschen, Windel wechseln usw.
  • 11.30 Uhr  Mittagessen
  • 12. -14 Uhr Mittagsschlaf
  • 14.30-15 Uhr Kinder abholen


Zusätzlich musste ich nun in der 1. Woche einige wichtige Dinge für die Krabbelstube (Taschentücher, Hausschuhe, Bettwäsche etc.) mitbringen. Wichtige News stehen im "Infoheft", falls irgendwas zusätzlich besorgt werden muss.

 Natürlich muss bei jedem Artikel der Name vom Kind drin stehen....



Woche 2:  "Vireninkubator"
Gleich zu Beginn der nächsten Woche war die kleine Prinzessin richtig krank (und ich auch). Ein hartnäckiger Virus brachte viel Schnupfen und Husten, was bei uns immer etwas anstrengend abläuft: die ersten 3 Tage mit verschleimter Nase führen immer zum nächtlichen Erbrechen und zum Glück musste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht arbeiten. Wenn ein Kleinkind mit verstopfter Nase nur noch am Husten und Weinen ist, sind die Nächte unendlich lang.
Dieser grippaler Infekt war jedoch so stark, dass erst nach 3 Wochen (!) Besserung in Sicht war.* Ich glaube, so eine "Grippe" hatte ich das letzte Mal vor 20 Jahren....
An Tag 3 konnten wir jedoch mit der Eingewöhnung weitermachen, schließlich waren dort alle Kinder mit Schnupfennase unterwegs.
Ich musste zu diesem Zeitpunkt nicht mehr anwesend sein und hatte dann wohlverdiente 3h Freizeit. Was macht man nur mit der neugewonnenen Zeit?? Ein bisschen einkaufen und den Haushalt auf Vordermann bringen (ohne das irgendwer dazwischenfummelt^^) und schon musste ich wieder zur Krabbelstube fahren.

*Thema Husten & Schnupfenzeit in der Krabbelstube:
Offenbar kommen hier soviele unterschiedliche Erreger zusammen, dass man als Erwachsener genauso flachliegt wie die Kinder. Es ist ehrlich gesagt unfassbar, wie lange sich so ein Infekt hält und allgemein andauert. Natürlich haben Kleinkinder noch kein aufgebautes Immunsystem (ist ja logisch) und müssen mit jeder Krankheit "lernen". Aber bisher sah das bei uns so aus:
1. Woche gesund (alle Kinder husten), dann 3 Wochen krank. 1 Woche gesund und jetzt schon wieder Schnupfen und Reizhusten.




Woche 3: Lernen
In der nächsten Woche brachte der sturkturierte Tagesablauf in der Krabbelstube schon einige Früchte. Die kleine Prinzessin wollte sich zu Hause andauernd die Hände waschen. Und wenn sie Hunger hatte, holte sie nun ihre kleine Jausentasche (Rucksack) hervor und glaubte, dass diese wundersame Tasche immer mit Essen gefüllt sei. Sie war am Wochenende richtig entäuscht, als nichts drin war und so füllte ich ihr Frühstück in die Tasche.
Sie holte sich dann einen Teller und leerte den Inhalt darauf, um mir zu zeigen, wie die Kinder in der Krabbelstube gemeinsam essen. Dort hat auch jedes Kind auf einem Tablet ein eigenes Trinkglas (Bild vom Kind ist darunter), so wie alle anderen Sachen auch markiert sind:
Garderobe, Windelboxen, Schublade mit Kuscheltier usw.



Woche 4: Schlafen gehen
In der letzten Woche sollte der große Tag kommen: das erste Mal an einem fremden Ort schlafen. Ich war relativ gelassen, weil bisher auch alles problemlos klappte. Die kleine Prinzessin war laut Pädagogin bei allen Sachen aktiv dabei und folgte den Kindern bei ihren Tätigkeiten: Teller abräumen, Trinkglas zum Tablett zurückbringen, Sitzpolster aussuchen und hinlegen, bei der Singgruppe eine lange Kette bilden (andere Kinder festhalten), usw.
Für den Mittagsschlaf (bei uns zu Hause immer 2h) hatte ich ja bereits Bettwäsche, ihr Lieblingskuscheltier, einen Schnuller und Fotos von uns mitgebracht. Auf einem persönlichen Zettel sollte ich ausfüllen, wie bei uns zu Hause der Einschlafprozess stattfindet und was wir als Eltern tun, wenn das Kind weint.
Somit waren alle wichtigen Fakten geklärt und ich brachte das nun schon "große" Kleinkind morgens um 8.30 Uhr wie gewohnt zur Krabbelstube. Dort kümmerten sich wie immer die Erzieherinnen liebevoll um die kleine Prinzessin und lenkten sie gleich mit einem Spiel ab, damit ich unaufällig verschwinden konnte. Um 14.30 Uhr wurde sie wieder abgeholt und was soll ich sagen: Alles hat super geklappt! Sie hat sich genauso wie die anderen Kinder hingelegt, eingekuschelt und ist eingeschlafen.  Das Mittagessen zuvor hat ihr auch geschmeckt und sie hat alles aufgegessen.

Schokotorte für Alle!


Wir als Eltern waren echt glücklich und froh, dass alles so geklappt hat (wie man es sich wünscht.)




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