Es handelt sich hier um 3 große Standorte:
- Bad Hersfeld (2 Logistikzentren!) 1000 + 2500 Mitarbeiter*
- Leipzig (Versandlager) 300 Mitarbeiter
- Graben b. Augsburg (Versandlager) 2000 Mitarbeiter
*Hier gab es schonmal ein großes Medienecho wegen den Leiharbeitern! (Quelle)
Und nun zum Streik:
Von den rund 5800 Mitarbeitern (+ Saisonkräfte) streiken ca. 640 Mitarbeiter !
"Wir arbeiten weiter an einer Vernetzung mit anderen bei Amazon und wollen strategisch noch mehr Standorte einbeziehen. Wir behalten uns vor, weiter zu eskalieren”, sagte Heiner Reimann von Verdi Hessen. Nach seinen Angaben beteiligten sich allein in Bad Hersfeld 500 Arbeiter der beiden Versandlager an dem ganztägigen Streik. Zudem reise eine Verdi-Delegation nach Seattle, um vor dem Firmensitz des US-Branchenriesen zu demonstrieren." (Bild)
Hier nochmal ein "Sklavenbericht" in 6 Teilen vom Standord Graben (bei Augsburg): Link
Hier ein Bericht vom Standortleiter: Link
Worum gehts beim Streik?
Schlicht und einfach ums Gehalt (und die Arbeitdbedingungen). Die Mitarbeiter im Lager der großen Logistikzentren werden laut Tarif der Logistikindustrie bezahlt und das sogar über Branchenniveau.
Nun will die Gewerkschaft Verdi aber erreichen, dass Amazon die Mitarbeiter nach Tarif des Einzelhandels (höher!) bezahlt, was irgendwie unlogisch ist.
Die Mitarbeiter stehen ja nicht in einem Geschäft, sondern in einem Lager und müssen Waren verpacken. Ich bin ja mal gespannt, wie das noch weitergeht.
Sehr interessant ist nämlich hier auch der Bericht des Standortleiter Andersen aus GRABEN, wo derzeit über 2000 Mitarbeiter sind (1400 festangestellt). Wie ich es mir schon gedacht habe, sind viele Langzeitarbeitslose erstmal überhaupt mit dem Thema Arbeiten (früh aufstehen usw.) körperlich überfordert. Die Überbezahlung (+12%) für die Fleißigen wird kaum irgendwo angesprochen und trotz aller "Schikane" arbeiten bei Amazon so viele Menschen (und so wenig streiken)..
Thema Belastungsdruck:
"Es heißt, man könne im Unternehmen schnell aufsteigen, wenn man gute Leistung bringt. Kann es nicht sein, dass einige von diesen Personen mit der Personalführung überfordert sind?"
Andersen: Es ist nicht so, dass jemand, der heute als Picker arbeitet, morgen Vorarbeiter ist. Auch sie müssen erst ein Assessment-Center durchlaufen, bei denen wir ihre Qualifikation prüfen.
Selbst Mitarbeiter, die gerne für Amazon arbeiten, erzählen von Problemen in der Belegschaft, weil einige Beschäftigte offenbar das Arbeiten nach langer Arbeitslosigkeit nicht gewohnt sind. Wie gehen Sie mit dieser Klientel um?
Andersen: Das kann ich so nicht bestätigen. Mir ist noch kein Einziger aufgefallen, der sich nicht einbringen will. Alle sind hoch motiviert."
(Zeitung Augsburger Allgemeine)
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