Seiten

Freitag, 14. Juni 2013

Hunde: Ernährungsbedingte Krankheiten

Wie schon kurz zuvor erwähnt, steigen auch bei den Hunderassen die Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Arthrose immer mehr an. Und häufig sind solche Erkrankungen (und schmerzhafte Operationen) vermeidbar, wenn man sich rechtzeitig über das Thema informiert.

Da Hunde schon lange nicht mehr nur Hauf- und Hofhund sind, verwöhnen wir die Vierbeiner gerne,
was leider oft drastische gesundheitliche Folgen hat.
Natürlich frisst jeder Hund gerne eine Scheibe Schinken mit oder ist gierig nach Extrawurst, artgerecht ist das aber nicht.


Ernährungsbedingte Krankheiten:

1. Übergewicht
2. Zahnprobleme
3. Nieren & Blasensteine

4. Hauterkrankungen


5. Giftige Lebensmittel











ÜBERSICHT (Probleme & Ursachen)



1. Übergewicht
In Deutschland ist ca. jeder 4. Hund übergewichtig, was nach einigen Jahren vermehrt weitere Krankheiten begünstigt (Gelenkprobleme, Diabetes, Herzverfettung usw.)
Sind bei einem Hund (von oben gesehen) die Taile nicht mehr erkennbar und die Rippen nicht leicht erstastbar, geht man von Übergewicht aus.
Um Übergewicht abzubauen, gibt es nur 2 Wege
a) Mehr Bewegung (mehr Energie verbrauchen)
b) Weniger Kalorien füttern (muss nicht zwingend weniger Futter/Portion sein!)


Die einfachste Möglichkeit ist es, wenn man die Portion um 10% verringert und diese Fütterung mindestens 2-3 Wochen durchhält. Die Fütterungsmenge auf dem Hundefutter ist natürlich nur eine Richtlinie, weil jeder Hund einen anderen Stoffwechsel (Akivität, Alter) hat.

Die zweite Möglichkeit besteht in der Analyse des Futters. Wieviel Protein und Rohfett ist enthalten? Ein übergewichtiger Hund sollte nicht noch mit einem fetten Futter gemästet werden. Ich halte 10% Rohfett als absolute Grenze, wenn der Hund abspecken soll. Zuckerhaltige Lebensmittel sowie viele Leckerchen sind daher kontraproduktiv.


Fazit:
- Mehr Bewegung oder weniger Kalorien füttern.
Link (weitere Informationen)




2. Zahnprobleme
Die ersten Problem einer Fehlernährung zeigen sich oft am Fell und an den Zähnen.
Im Normalfall reinigt sich das Gebiss eines Hundes durch den Abrieb vom Futter, Knochen und Kaustangen. Kleine Schmiergelteilchen (wie Scheuermilch) reiben an den Zahnbelägen und transportieren diese mit dem Speichel ab... Füttert man aber zuckerhaltiges Hundefutter entsteht neben Karies auch brauner Zahnbelag (Plaque), der mit der Zeit in Zahnstein umgewandelt wird. Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen sind häufig die Folge.
Stärkehaltige Füllstoffe haben einen ähnlich schlechten Effekt.

Fazit:
- Kein Zucker (Melasse, Rübenschnitzel), wenig Getreide im Futter
- Zahnhygiene durch Kaustangen bieten
- mehr Bewegung (beim Rennen wird viel Speichel gebildet, was die Zähne reinigt)
Link





3. Nierensteine /Blasensteine
Die Bildung von Steinen im Harntrakt ist garnicht mehr so selten vorzufinden, wobei man von einer Störung des Säure-Basen-Haushaltes ausgehen muss (Normal ph-Wert 7).
 Man unterscheidetbei den Harnsteinen
  • Struvit  (häufige kleine Hunderassen, 80% sind Hündinnen)
    • entsteht durch Übersättigung mit Magnesium, Ammonium, Phosphationen
    • wenn alkalischer ph-Wert (8-9) und viel Protein im Futter !
    • häufige Harnwegsinfekte, geringe Trinkwasseraufnahme
  • Kalziumoxalat (kleine Hunde, >70% >Rüden)
    • entsteht bei Übersättigung mit Kalzium ! Hyper-Kalzämie, Metabolische Azidose
    • häufig proteinreiche Ernährung, flüssigkeits und natriumarm
    • bei Vitamin-C Überschuss
  • Kalziumphosphat (Yorkshire Terrier, >70% Rüden)
  • Cystin (engl. Bulldogge, Neufundländer, >70% Rüden)
  • Urat (Dalmatiner, engl. Bulldogge, >90% Rüden)
    • Purinreinche Nahrung (Schlachtabfälle)
    • Dalmatiner können wird Urat nicht verstoffwechselt (genetische Ursache)
  • Silikat (Bobtail, dt. Schäferhund, >90% Rüden)
Allgemein kann man sagen, dass kleinere Hunderassen häufiger zu Harnsteinen neigen, als große Hunderassen: Bichon Frisé, Teckel, Lhasa Apso, Zwergpudel, Zwergschnauzer, Shih Tzu,Yorkshire Terrier.

Interessant ist vor allem das Auftreten von Struvit bei Hündinnen:
Fast 2/3 aller Tiere hatten häufig Harnwegsinfekte und entwickelen dann im Alter von 2-8 Jahren Harnsteine.

Auch Trockenfutter (flüssigkeitsarm, natriumarm) gilt als Risikofaktor (bei kleinen Hunden) für Struvit und Oxalat. Eine Fütterung mit viel Kleie und Sojaschalen führt hingegen häufig zur Bildung von Silikatsteinen.

Studie (PDf)





4. Hauterkrankungen
Bestimmte Ernährungsmängel kann man sofort am Fell und der Haut erkennen. Stumpfes und glanzloses Fell deuten auf einen Proteinmangel (oder auch minderwertige Proteinquelle) hin. Haarausfall und häufige Ekzeme können einen Biotinmangel (in Kombination mit Zink und Mangan) als Ursache haben.
Anhand der Struktur, Funktion und Farbe des Fells kann man einen Überschuss oder Mangel eines Nährstoffes ausmachen.
  • Mangel an Proteinen & Aminosäuren
    • brüchiges Haar, kahle Stellen im Fell
  • Mangel an essentiellen Fettsäuren (Linolsäure (Pflanzenöl!))
    • trockene Haut, schlecht heilende Wunden, schuppige Haut 
  • Mangel an Mineralstoffen
    • Zinkmangel: Haarausfall, Hautverdickung, Pigmentverlust
      • bei zuviel Kalzium (Knochenfütterung)
      • bei zuviel Getreide (bindet Zink)
    • Jodmangel (Schilddrüse): Haarausfall
  • Mangel an Vitaminen
      • Biotinmangel: bei häufiger Antibiotikagabe oder rohes Eiklar (bindest Biotin) 
      • Vitamin A (wichtig für Fettverwertung): sehr trockene Haut, Bindehautentzündung


5. Giftige Lebensmittel
Natürlich macht die Menge das Gift, aber oft reicht schon eine kleine Dosis, um bestimmte Organe Schrittweise zu schädigen.

  • Schokolade
  • Weintrauben (10g pro kg KWG) oder  Rosinen (2,8g pro kg KGW) - Durchfall, Erbrechen, Nierenversagen
  • Avocado
  • Erdnüsse
  • rohe Kartoffeln
  • Lauch, Sellerie
  • Zwiebeln (Durchfall, Vergiftung, Schwefelöle zerstören rote Blutkörperchen) 5g pro kg KGW
  • Knoblauch (blutverdünnend, Anämie)
  • Süßstoff Xylit


    Woran sterben Hunde am häufigsten?
    1. Krebs (27%)
    2. Herzkrankheiten (18%) --> Ernährung!
    3. Übergewicht  --> Ernährung!
    3a. Arthrose  und 3b. Diabetes
    4. Nierenprobleme

1 Kommentar:

  1. Die Ursache ist oft die falsche Ernährung bzw. die Unterversorgung des Hundes mit preiswertem Futter aus dem Supermarkt. Hierdurch entstehen ,wie durch eine Kettenreaktion, verschiedenste Symptome und Krankheitsbilder. Das eine bedingt das andere.
    Unser Golden Retriever war auch immer abgeschlagen, hatte Hüftprobleme ,
    war krankheitsanfällig ,Herzprobleme usw., heute dies und morgen das bis mich jemand mal auf diese Problematik aufmerksam machte er empfahl mir ein richtig gutes Hundefutter ,gibt’s bei Amazon
    https://www.amazon.de/Hundeland-Natural-Native-Lamb-Lamm/dp/B01ERUQYQM/ref=as_sl_pc_qf_sp_asin_til?tag=dafsgrg-21&linkCode=w00&linkId=26614d6866f1d9a1c803af8b5f3a2f6a&creativeASIN=B01ERUQYQM

    Tja und nach etwa 6 Wochen war es ein anderer Hund ,ich kann es nicht anders sagen. Das Futter macht verdammt viel aus ! Aber Vorsicht, es werden auch plumpe Fälschungen im Netz angeboten. Ich kaufe es nur bei Amazon. Man kann nun mal nicht für 85 Cent /Dose oder ein par Euro für einen Sack Trockenfutter etwas wirklich Brauchbares herstellen .Einfach mal ausprobieren. Viel Glück….

    AntwortenLöschen

Sag was, ich beiße nicht ;-)