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Montag, 26. Oktober 2015

Nationalfeiertag

Österreich feiert sich heute selbst und warum das so ist, erkläre ich natürlich gleich mal dazu.


"Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Österreich zunächst bis 1955 unter Besatzungsrecht. In dieser Zeit gab es keinen Nationalfeiertag. Durch den Österreichischen Staatsvertrag erlangte Österreich schließlich im Juli 1955 seine volle Souveränität zurück. Damit war jedoch eine 90 Tage Frist für den Abzug der Alliierten Besatzungstruppen verbunden. Diese Frist endete am 25. Oktober 1955. Um die Neutralität Österreichs und nicht den Truppenabzug zu unterstreichen, wurde das Datum 1956 auf den 26. Oktober verschoben, weil an diesem Tag der Neutralitätsbeschluss des Bundesverfassungsgesetzes In Kraft trat. An diesem Tag sollte jedes Jahr die österreichische Flagge gehisst werden, wodurch der Begriff "Tag der Fahne" entstand.
1965 wurde der "Tag der Fahne" am 26. Oktober in den Nationalfeiertag Österreich umgewandelt. Zwei weitere Jahre später wurde dieser Feiertag mit allen anderen Feiertagen in Österreich auf eine Stufe gestellt. Seitdem ist der 26. Oktober ein arbeitsfreier Tag in ganz Österreich und es gilt überall die Feiertagsruhe."  Quelle


Neben diversen Festlichkeiten, gibt es heute in Wien für Kultrufreunde viele offene Museen, ermäßigte Tickets, Wanderläufe usw. Die Menschen begeben sich auf die Straßen, um zu zeigen, wie gut es allen geht.


Der Nationalstolz ist also ungebrochen, erst recht wenn man bedenkt, dass Österreich mittlerweile das 12. reichste Land der Welt ist. Nach den Wahlen diskutieren die Menschen natürlich viel, auch weil es um ihre (schöne) Zukunft geht und im Alltag wird ja sowieso gerne gesudert (genörgelt & gejammert), wo es nur geht. Je mehr Ösis irgendwo zusammensitzen, desto mehr wird gejammert.



Und wenns dann mal ans Eingemachte geht, wo man was verändern und bewirken kann, wie bei den Wahlen kürzlich, ja dann lassen sich viele von hetzerischen Kampangen hypnotisieren und gehen dann blau / schwarz wählen...

Weil die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) rechts extrem erfolgreich agiert und immer passende Antworten auf soziale Krisen findet, gehen auch immer mehr Leute dieser Masche auf den Leim.
Einen Anstieg der Wähler erkennt man hier nach 1990 und nun 2015 aufgrund der Flüchtlingsgeschichte.

Beispiel Steiermark

Die derzeitige Asylpolitik (offene Grenzen, keine bürokratische Organisation und Kontrolle der Reisenden usw.) stößt vielen bitter auf.
Und wenn die Österreicher erst mal Angst bekommen ("Die nehmen mir den Job weg!", "Was die uns kosten!" usw.), wird die soziale Ader vergessen.
Der Wohlstand, Sicherheit und Komfort zu Hause stehen an erster Stelle, "schließlich haben wir uns das alles mühsam aufgebaut (nach dem Krieg)", hört man oft...
Dass aber viele alteingesssene Österreicher selber einen Migrationshintergrund haben, weil die Großeltern in Kriegszeiten geflüchtet sind und im Alpenland eine neue Heimat gefunden haben, vergessen da wohl einige.


Allen voran:  H.C. Strache (FPÖ-Chef !) 
Wettert ständig gegen Ausländer, sogar im Türkei-Urlaub (wo er ja der Ausländer ist), beklagt er sich dort über zuviele (andere) Ausländer!
Seine eigene Familie (Urgroßvater usw.) ist damals aus dem böhmischen Sudetenland (Tschechien) geflüchtet und nach Österreich gekommen.
Seine Kommentare und Facebook-Postings lassen auch nicht auf viel Mitgefühl schließen, er schafft es in jedes Fettnäpfchen zu treten und verbreitet Satire-Artikel vom Postillion einfach weiter...

Aber was will man dazu noch sagen? Für viele ältere Damen ist er der perfekte Schwiegersohn, weil er so nett und charmant ist.


Was die Österreicher wirklich mal bewegen wird:

Die Sicherung der Sozialsysteme wird in den nächsten Jahrzenten sicher probelematisch werden, schließlich lebt man hier bisher recht angenehm und auf großem Fuß:
  • durchschnittlicher Rentenantritt: 58 Jahre.
  • niedrige Arbeitslosenrate
  • hohe Lebensqualität
  • gute medizinische Versorgung (keine Praxisgebühr)
Aber das haben die meisten noch nicht mitbekommen oder verstanden, es wird sich ja immer verglichen mit Anderen...Thema: Nachbars Rasen ist immer grüner.


Auch herrlich in Österreich:

1. Wenn etwas schief läuft, sind die Politiker Schuld
2. Wenn etwas gut läuft, dann war das mein persönlicher Verdienst !!!



In diesem Sinne:
"Hoch die Gläser! 
Wir feiern Österreich" 




1 Kommentar:

  1. Besser hättest du es (leider) nicht beschreiben können.
    Das war der erste Nationalfeiertag seit Jahren, den ich garnicht feiern wollte und bis auf die Ansprache vom Bundespräsidenten war mir eigentlich nach weinen zu Mute. Was passiert da in unserem Land? Und vor diesem FPÖ-Chef und seinen Anhängern habe ich Angst!
    Aber zu Weihnachten tun dem typischen Österreicher dann die Flüchtlinge wieder leid. Weil bei Licht ins Dunkel spenden wir schon!

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Sag was, ich beiße nicht ;-)