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Samstag, 7. März 2015

Action-Baby: 11 Monate [gib Gas!]

Schon lange habe ich nichts mehr von unserem Alltag geschrieben und da die kleine Prinzessin mittlerweile ganze 11 Monate alt ist, hat sich natürlich viel geändert. Für mich ist nun die schönste Zeit angebrochen, weil sie jetzt laufen kann und auch schon viel versteht. Dadurch kann ich sie überall mitnehmen und auch beschäftigen.

Ganz anders sah das mit 9 Wochen oder hier mit 6 Monaten aus, weil ich keine Zeit für mich hatte oder ständig alle Gegenstände sicher musste.



Nie hätte ich gedacht, dass die ganze Entwicklung so schnell von statten geht. Zuerst hat man ein bewegungsunfähiges, kleines Baby und dann nach 3 Monaten erkundet sie die Welt, indem sie sich plötzlich hin und her dreht und Mucki-Übungen durchführt. Mit rund 6 Monaten begann das Krabbeln und überall wurde herumgefummelt, gedreht und alles umgekippt.
Danach wurde sich an Möbeln hochgezogen und entlang gewandert, bis sie schließlich mit 10 Monaten auf eigenen Beinen die Welt erobert hat. Seitdem folgt sie mir wie ein kleines Hündchen und will immer das gleiche machen wie ich. Privatsphäre gibt es nicht mehr, weil SIE da ist und alles in Bewegung setzt, um ja nicht den Anschluss zu verlieren.


Klettern kann sie übrigens auch schon recht gut....




Action Baby: 11 Monate:

Aber leider kann sie nun auch viele Gegenstände erreichen, die eigentlich nicht so babygeeignet sind und manchmal entsteht da ein ordentlicher Schaden. Oft lässt man sie nur 10 Sekunden aus den Augen, um kurz etwas zu holen und dann passiert es. Man denkt sich zuerst " Ach, damit kann sie eh nichts anfangen!" und wird dann eines besseren belehrt.

So hat sie erst vor kurzem das tragbare Festnetz-Telefon entwendet, während ich in der Küche schnell Obstspalten geschnitten habe. In der Zwischenzeit hat sie das Telefon in die neue Ladestation (Hunde Wassernapf!!!) gesteckt. Das Geräusch von überschwappendem Wasser hat mich sofort alarmiert.

Noch interessanter ist die Klobürste, weil man damit den Flur-Teppich prima streicheln kann (der Hund ist zum Glück gleich weggerannt).

Auch Schütt-Dosen mit Trockenfutter machen sich prima im Flur, weil mit einem Schwung soviele kleine Leckerlies rauskommen!

Und wenn ihr Lieblingskuscheltier (kleiner Hase) mal Durst hat, steckt sie ihn kopfüber in den Wassernapf vom Hund.

Während die Mutti im Bad den Spiegel sauber macht, kann man auch ganz prima (und leise) die kleinen bunten Quietsche-Entchen zu Wasser lassen: im WC.






Doch wie sieht unser Alltag jetzt mit 11 Monaten aus?

6.30 / 7 Uhr: aufstehen
7 Uhr: Windel wechseln, Anziehen, Eincremen
7.15 Uhr: warme Milch (1er Milch HIPP) als kleines Frühstück (180ml)
7.30 Uhr: Lüften, Betten machen, Tee kochen

7.45 Uhr: SPIELEN (alleine)
Derzeit sind Holzbausteine interessant, weil sie plötzlich gelernt hat, wie man einen Turm baut. Auch das Sortierhaus für Steine (Kreis, Viereck, Dreieck) muss jeden Morgen befummelt werden. Dann werden die Kuscheltiere umhergeworfen und mit dem Hund gespielt.Der bekommt auch mal gerne eins mit dem Kuscheltier auf die Rübe, wenn er untätig rumsitzt und nicht spielen will.
Wenn er nicht mitmachen will, hat er Pech (wird gesucht, gefunden und ähh animiert^^)

Hide and Seek


8.30 Uhr: Frühstück 
Da sie mittlerweile fast alles mitessen will, gibt es hier verschiedene Varianten.
Einmal pro Woche isst sie noch was Warmes (Bircher Müsli mit Banane etc.), die restlichen Tage gibt es Vollkorntoast mit Frischkäse/Streichkäse/Leberwurst und ein gekochtes Ei oder
ein Stück selbstgebackenen Kuchen und Joghurt.
Mittlerweile isst sie auch Wurstscheiben und Käse ohne Probleme. Sobald sie irgendwo rankommt, ist es weg. Für immer.
Wenn ich den Anteil vom Hund wegrechne, isst sie also ungefähr 1 Toast (mit Belag) zum Frühstück...


Wurstdieb!

9 Uhr: Windel wechseln und etwas Pflege (Haare kämmen, Gesicht waschen)

9.20 Uhr: SPIELEN
Jetzt wird ausgiebig gespielt und alles ausgeräumt, was irgendwie erreichbar ist. ALLLES!
Alle Fühlbücher sind dann offen und jedes verfügbare Teil wird neugeordnet. Hier ist sie dann richtig vertieft und abgelenkt, so dass ich mich etwas um den Haushalt kümmern kann (Geschirrspüler einräumen/ausräumen). Aber zu 50% siegt dann die Neugier und sie kommt zu mir in die Küche.

Kommandozentrale


10 Uhr: kleiner Snack
Je nachdem, was wir noch vorhaben, gibt es frisches Obst (Banane, Mango, Apfel, Weintrauben) mit einem Vollkorn-Keks /Fruchtschnitte oder wenn wir unterwegs sind ein Quetschbeutel (Apfel & Birne).
Dazu trinkt sie Früchte-Tee im Trinklernbecher. Sie wollte den Becher nie selbst halten und ich musste es ihr immer hinhalten. Und plötzlich (nach dem Wachstumsschub mit 47 Wochen) konnte sie den Becher halten und trinkt alleine (aber sehr schnell). Sie möchte auch absolut nichts in den Mund gestopft bekommen (Obst etc.), dann dreht sie sofort genervt den Kopf weg.

10.30 Uhr: Einkaufen fahren oder Spaziergang

11.30 Uhr: Haushalt gemeinsam
Mittlerweile geht es nur noch zu zweit, weil sie überall dabei sein will.
  • Wenn ich in der Küche arbeite, bekommt sie ein paar Plastiklöffel und Dosen und spielt damit. Dafür liegt nun extra ein kleiner Teppich in der Küche, wo sie sitzen kann.
  • Wenn ich im Bad bin, spielt sie mit den Klorollen oder ich setze sie in die (trockene) Wanne, wo sie mit den Entchen spielen kann. Leider hat sie ein starkes Interesse an der Klobürste und am WC-Stein^^. Hier muss man also grundsätzlich aufpassen und hinschauen. Extra für die kleine Maus steht im Bad nun ein kleiner Tritthocker, wo sie sich draufsetzt und mir zuschaut.
  •  Wenn ich Wäsche zusammenlege, spielt sie meistens im Schlafzimmer und fummelt an meinen Ketten rum. Sie darf auf keinen Fall an den Wäschekorb kommen, weil sie dann alles ausräumt^^
  • Unser Wohnzimmer ist glücklicherweise jetzt Kindersicher und auch die Schränke haben relativ hohe Griffe, wo sie noch nicht rankommt. Wenn ich staubsaugen muss (ist der Hund weg)

12.30 Uhr: Mittagessen
Mein kleiner Gourmet liebt die einfachen Seiten des Lebens:
- Griesnockerl mit Gemüse oder Frittattensuppe.
- Fischstäbchen, Pommes und ähnliches was in die Hand passt
- kleine Häufchen aus Kartoffelpüree
- weiches Fleisch (so wie Chicken Nuggets)
- Milchreis, Griesbrei mit Apfelmus
- Nudeln mit Soße
- Kartoffelspalten (Wedges)
- Ofengemüse (schön weich)
Also typische Kindergerichte!

13.30 Uhr: Mittagsschlaf
Meistens 45 Minuten, selten 2h (Schub, Zähne kommen)
*Zeit für MUTTI* Meistens stelle ich eine Waschmaschine an und schau mir Angebote & Zeitung an...

14.30 Uhr: Kuscheln
Nach dem Aufwachen braucht sie viel Körperkontakt und will nur an meiner Seite sein.
Danach schauen wir uns dann 1-2 Bücher an, bis sie wieder ganz aktiv laut ist.


15. Uhr: Obstpause
Hier essen wir im Kinderzimmer eine Kleinigkeit (Joghurt oder Obst) und bauen dann gemeinsam etwas auf: Türme, Kisten einräumen und ausräumen, Sachen stapeln, Klettern, Rumblödeln.
Meistens kommt dann der Papa nach Hause und dann ist der erstmal interessant^^
*Zeit für MUTTI*

16 Uhr: Haushalt
In dieser Zeit versuche ich etwas aufzuräumen oder Wäsche zu sortieren.

17 Uhr: Gemeinsam Spielen
Hier unternehmen wir was im Wohnzimmer gemeinsam, die Kleine darf auf Papa reiten oder wird mit dem Lauflernwagen umhergefahren. Dort hat sie auch einen Spieltisch stehen und neben dem Sofa eine Sportmatratze, weil sie viel mit dem Hund tobt.

17.30 Uhr: Badezeit
Wir baden meistens alle 2 Tage und wenn sie komplett sauber ist, wird im warmen Kinderzimmer abgetrocknet, eingecremt und gekuschelt.

Lockenpracht


18.30 Uhr: Abendessen
Eine Kombination aus Frühstück und Mittag. Wie gesagt, sie isst (derzeit) alles gerne.

19 Uhr: Fertig machen fürs Bett
Hier bekommt sie eine frische Windel und wir nochmal abgewaschen (Mund, Finger).
Dann gehts ab in den Schlafsack

19.30 Uhr: letzte Milchflasche (230ml)
Die letzte "Mahlzeit" gibt es dann im abgedunkelten Raum und ich singe ihr noch 2-3 Lieder vor.
Dann fallen die kleinen Augen meistens schon von alleine zu.

20 Uhr: PARTY!
Nein, das war ein Witz. Aber eine gewisse Entspannung und "Feierabendstimmung" kommt schon auf.
Falls die kleine Prinzessin gerade Zähne bekommt, zieht sich das hier noch 2-3h länger hin!

Ab 21 Uhr ist im Normalfall Ruhe und unsere Kleinsten (Hund & Baby) schlafen friedlich. Jetzt geht die Freizeit los.... Jippppi.


Doppelt müde


Fazit:
Manchmal denke ich an frühere Zeiten (ohne Kind) zurück und frage mich dauernd, was ich nur die ganze Zeit gemacht habe. Jetzt ist mein ganzer Tag praktisch durchgeplant und spontan mal schnell wo hinfahren, ist erstmal nicht drin.

Früher konnte ich auch nicht verstehen, wie Erwachsene überhaupt Mittagsschlaf machen können, weil mir das eine 3-fach Mutter ganz normal erzählt hat.
Jetzt ist mir das völlig klar und jeden zweiten Tag versuche ich mich auch hinzulegen.

Der Kampf um die täglichen Ressourcen (Lebensmittel, Deko, Klorollen, Kugelschreiber, Handys, Kleinkram, leere Gläser) ist anstrengender, als man denkt.

  • Oft muss man viele Tätigkeiten wiederholen, wenn zum Beispiel irgendjemand einen Keks und ein Stück zermatsche Banane in deinen frischen Kaffee geworfen hat
  • Dinge wegstellen (die man eigentlich braucht), weil SIE im Raum ist und mit 3 Klicks die komplette Internetverbindung ausstellt und den Adapter deaktiviert
  • Sachen reparieren oder widerherstellen (abgerollte Klorollen)
  • sich selbst verarzten, weil man auf eine Plastik-Kuh getreten ist, die heimtükisch unter der Kuscheldecke lag.
  • das schreiende Kind beruhigen, weil es sich zweimal hintereinander den Kopf gestoßen hat (während gerade der Postbote klingelt).




1 Kommentar:

Sag was, ich beiße nicht ;-)