Seiten

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Wenn die Zähne kommen ... [Zahnungshilfen]


Wenn beim Baby die ersten Zähne kommen, gibt es meistens Geschrei. Die ultra scharfen Zähne schieben sich ins Zahnfleisch, bis es dick und geschwollen ist. Um den Druck zu lindern, versuchen Babies daher überall dran rumzukauen.

Um die Zahnungsbeschwerden zu lindern, gibt es in den Apotheken und Drogerien ein ganzes Arsenal an "Hilfsmitteln" - für die besorgten und gestressten Eltern... 






Was es alles so zu kaufen gibt und was davon wirklich hilft, habe ich in einer Übersicht zusammengestellt.







Die Zahnungsbeschwerden:
Im Durchschnitt erscheint der 1. Zahn ab dem 6. Lebensmonat und spätestens mit 2-3 Jahren sind alle Beisserchen da.
Bevor man aber den 1. Zahn sehen kann, muss erstmal ein manueller Prozess stattfinden.
  1. Ungefähr 10-14 Tage vorher arbeitet sich der Zahn durch den Kiefer ins Zahnfleisch, bis eine geschwollene Stelle sichtbar wird. Zu diesem Zeitpunkt wird auf allen harten Sachen herumgekaut und gesabbert, um den Druckschmerz zu besänftigen.
  2. Dann braucht der Zahn ca. 2-3 Tage um mit seinen kleinen scharfen Zacken durchzubrechen, was natürlich weh tut. Hier sollte man das Zahnfleisch mit einem Gel einreiben.
  3. Dann wächst der Zahn heraus (was jucken kann).

Allgemein:
Wenn die Zähne ins Zahnfleisch "einschiessen" und dann durchbrechen, entstehen natürlich Schmerzen und dadurch oft verständliche Beschwerden: Reizbarkeit, herhöhte Temperatur, wenig Appetit, viel Speichel, Rumkauen auf harten Gegenständen. Noch dazu kommen (meist Abends) Schreien, Weinen und Schlafstörungen dazu, weil nun die Ablenkung (tagsüber) durch Spielen usw. fehlt.

Hinweis: Nur im allerschlimmsten Fall sollte man bei Fieber (ab 38,5°C) einen Fierbersaft wie Nuroflex (mit Ibuprofen, Paracetamol) usw. verabreichen.



Die Zahnungshilfen:
Das Mittel der 1. Wahl sollte immer eine Hilfe ohne Nebenwirkungen sein und daher bieten sich homöopathische Produkte an.

  • Osanit Kügelchen: alle 15-30 Minuten können 8 Kügelchen verabreicht werden (enthält Birkenzucker = karieshemmend)
    • Chamomilla recutita D6 (gegen Reizbarkeit & Unruhe)
    • Magnesium phosphoricum C6  (gegen Schmerzen)
    • Calcium carbonicum C8 (beschleunigt das Durchbrechen der Zähne)
    • Calcium phosphoricum D12  (hilft gegen Zahnungsdurchfall)
    • Ferrum phosphoricum C8   (gegen Fieber, Durchfall, Unruhe)
  • Osa Pflanzen-Zahngel: zum Auftragen auf das Zahnfleisch (max. 3x)
    • ätherisches Kamillenöl (gegen Zahnfleischentzündung)
    • Nelkenöl (betäubt die Haut kurzfristig)
  • ähnliche Produkte:
    • Similasan Zahnungskügelchen
    • Weleda® Zahnfleischbalsam (mit Salbei)


Arzneidrogen /Arzneimittel:
  • Dentinox Gel: zum Auftragen auf das Zahnfleisch
    • Lidocain (betäubt die Hautoberfläche) - auch Finger!
    • Polidocanol (Juckreizlindernd)
    • Kamillentinktur (gegen Zahnfleischentzündung)
  •  Veilchenwurz = Iriswurzel: zum Draufbeissen
    • Wurzel der Schwertlilie! 
      • enthält ätherische Öle  (wirkt Schmerzlindernd)
      • und Schleimstoffe (regt Speichel an)
  • Eibischwurzel

  • Bernstein: polierte Bernsteinkette für Hals oder Hand
    • ausgehärtetes Baumharz enthält ätherische Öle
    • Wichtig: Es sollte jeder Stein einzeln verknotet sein und einen Magnet/Sicherheitsverschluss haben. 
    • Wirkung umstritten: Wie kann Bernsteinöl aus einem polierten Stein austreten?




 

  • 1. Kühlring: wenn der Zahn noch nicht draußen ist  
  • 2. Beißring (hart): wie Nuckel/Fopper (sehr groß, erst ab 8/9 Monate)
  • 3. Bering (flexibel): einfach zu halten und kann durch den Silikonaufsatz in jede Position (Zähne oben/unten/quer) verwendet werden.
  • 4. Massagebürste: flexible Anwendung; auch zum Kauen geeignet


Massagebürste (DM)




Mein Fazit:  
Die Kleine Prinzessin ist fast 7 Monate alt und hat nun schon 2 kleine Zähne. 

Wundermittel Nr. 1: Die Osanit Zahnungskügelchen! Wir hatten fast 2 Wochen abendliches Schreien und mit diesem homöopathischen Produkt konnten wir als Eltern unser Tochter wirklich helfen.
Im Notfall kann man alle 15 Minuten diese 8 Kugeln geben, aber das mussten wir nie. Vor dem Schlafengehen (wenn sie schon gereizt war) habe ich ihr meist 5 gegeben und dann ca. 1h später nochmal im Bett die 8 Stück. Dann war Ruhe und sie konnte sichtlich beruhigt einschlafen.

Wundermittel Nr. 2: Der rosa Beißring (Nr. 3) von MAM. Bisher war sie sehr fixiert auf den runden Beißring (von MAM), weil sie hier selber entscheiden kann, wie sie den Ring (vorne mit Massageteilchen) einsetzt.

Wundermittel Nr. 4: Die orange Massagebürste von DM. Sie kann es gut selber halten (mit Aufsicht!) und beißt gerne drauf und schiebt es sich in die Backen. Die gelbe Bürste kann man dann zum Zähneputzen (mit Wasser) nehmen!

Wundermittel Nr. 5: Veilchenwurz. Erst war sie recht skeptisch mit dem Teil (incl. Schnur) und wollte es nicht haben. Aber dann hat sie mal dran geleckt und rumgekaut, was dazu geführt hat, dass sicherlich ein halber Liter Speichel produziert wurde. Was natürlich sehr positiv ist, weil dadurch auch die Durchblutung im Zahnfleisch angeregt wird.





Ansonsten:

Der Kühlring ist recht groß und hat eine merkwürdige Form, die sie so überhaupt nicht in den Mund bekommt. Der Nuckel (Nr. 2) ist auch so breit, dass sie ihn erst in einiger Zeit verwenden kann. Schade.

Das Zahnungsgel (Osa) haben wir nur 1-2 Tage verwendet und es schmeckt echt abartig, hilft aber kurfristig gut. Das stärkere Zahnungs-Gel (Dentinox) möchte ich bisher nicht verwenden, weil Lidocain enthalten ist.



2 Kommentare:

  1. Beißringe etc. bitte nicht aus Kunststoffen, wegen der Chemikalien. Insbesondere Weichmacher, die hormonaktiv sind. Wir sollten unsere Kinder möglichst lang vor dem ganzen Zeug schützen!

    AntwortenLöschen
  2. Vielen Dank für den Tipp Aurora.

    Aber die Beißringe von MAM (öst. Firma) sind alle BPA frei, sonst würde ich sowas nicht kaufen!

    "°BPA free: Alle MAM Produkte werden aus BPA-freien Materialien hergestellt.
    Alle MAM Flaschen sind BPA-frei gemäß der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 321/2011.

    Bisphenol A (kurz: BPA), ein Kunststoff-Bestandteil, wird schon seit längerem international kritisiert. Anfang März tritt eine Direktive der Europäischen Kommission in Kraft, die BPA als Inhaltsstoff in Babyflaschen verbietet. Der führende österreichische Babyartikel-Hersteller MAM verwendet schon seit langem sichere Alternativen. "

    AntwortenLöschen

Sag was, ich beiße nicht ;-)