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Donnerstag, 9. Oktober 2014

Augen auf beim Vollautomaten-Kauf!

Lange habe ich mir einen Kaffee-Vollautomaten gewünscht, weil mir die braune Suppe aus den Kapselmaschinen nie wirklich geschmeckt hat. Vor 3 Jahren haben wir uns dann nach reichlicher Überlegung einen Vollautomaten gekauft und seither nie bereut.




Vorteile:
  1. Immer frisch gemahlener Kaffee (Aroma!)
  2. Verschiedene Kaffeegetränke möglich: Espresso, Cappucino, Latte Machiato
  3.  Höherer Druck sorgt für mehr Aroma, weniger Bitterstoffe (da kurze Brühzeit)
  4.  Unterschiedliche Brühtemperatur möglich.
  5. Aufschäumdüse für Milch ist vorhanden

Was sollte man also beachten, wenn man sich kaffeetechnisch aufrüsten will?



Der Preis ist heiß!
Vorab sei gesagt, dass man hier etwas Geld investieren muss, will man ein ordentliches Gerät mit langer Haltbarkeit und Qualität kaufen. Unter 800€ (neu) oder 350€ (gebraucht) kommt man im Prinzip nicht weg und daher sollte der Kauf gut überlegt sein.
Ich habe mich damals in mehreren Kaffee(genießer)Foren rumgetrieben, weil ich eine Maschine mit 2 Anforderungen gesucht habe:
ein separater Milchbehälter und ein offenes System, damit man Teile selber ersetzen kann.

Wir haben uns dann für diese Delonghi entschieden, die bis auf einen Nachteil (kleine Tassengröße aus Italien) ansonsten eine tolle Maschine ist.




Preisvergleich:
Es gibt derzeit diverse Maschinen im Angebot, die bei ca. 350€ anfangen (Billigmaschinen) und über 750€ (Mittelpreissegment) bis rauf zu 1.500€ (Highend Geräte) gehen.
Wie erklären sich also solche gigantischen Preisunterschiede?

  • Billigmaschinen ca. 350€  (gebraucht 150€)
    • Gehäuse aus Kunststoff
    • nur Milchdüse (zum Aufschäumen der Milch in einem Gefäß)
    • keine entnehmbare Brühgruppe
    • oft Mahlwerk aus Plastik
    • Mahlgrad nicht einstellbar
Auswahl Amazon

  • Mittelpreis ca. 750€  (gebraucht 350€)
    • Gehäuse aus Kunststoff/ Edelstahl
    • selten Milchdüse/ teilweise Milchtank / Milchschlauch
    • entnehmbare Brühgruppe
    • Steinmahlwerk; Mahlgrad einstellbar



  • Highend ca. 1200-1500€
    • Gehäuse meist aus Edelstahl
    • meist edler Milchtank
    • entnehmbare Brühgruppe
    • Steinmahlwerk; Mahlgrad einstellbar



Auch hier gilt wie immer: Wer billig kauft, kauft zweimal. Wer also nicht soviel Geld ausgeben will/kann, sollte über eine gebrauchte Maschine nachdenken!



Worauf man achten sollte!


Nach Wichtigkeit sortiert:

1. Mahlwerk
Ein gutes Mahlwerk ist aus Stein und lässt sich zu Wartungszwecken auch ausbauen. Da durch das Mahlen der Stein mit der Zeit kleiner wird, muss man nach intensiven Belastungszeiten evtl. das Mahlwerk wechseln.
Ein festeingebautes Plastikwerk, lässt sich nicht wechseln und die Maschine muss zu einer Reparaturwerkstatt oder komplett ersetzt werden.
Ein einstellbarer Mahlgrad (fein/grob) ermöglicht verschiedene individuelle Einstellungen des Kaffees, so dass man durch etwas Testen den besten Malgrad herausfinden kann.



2. Brüheinheit
Die sogenannte Brühgruppe ist das Herzstück der Maschine und sollte daher regelmäßig gewartet (gereinigt, gefettet) werden. Hier wird Kaffeepulver vom Mahlwerk zugeführt, zusammengepresst (wie ein Tab) und unter starkem Wasserdruck aufgebrüht.
  • Eine entnehmbare Brühgruppe kann und sollte man alle 14 Tagen entnehmen und unter klarem Wasser abspülen. 
  • Eine festeingebaute Brüheinheit kann man nie manuell reinigen, was die Haltbarkeit der Maschine deutlich beeinträchtig.


Weil die Kaffeebohne an sich auch Fett enthält, setzt sich das erhitzte Fett und Kaffeepulverreste in der Brüheinheit ab. Jede Maschine hat zwar einen automatischen Reinigungsvorgang, aber wirklich effektiv ist nur eine manuelle Reinigung und Zerlegung der Brüheinheit (empfohlen: 1x jährlich).
Dabei kann man den Dichtungsring ersetzen und den Kolben fetten (Anleitung in Kaffeeforen!) und die Maschine läuft wieder, wie geschmiert!



3. Kaffeefach
Die meisten Maschinen haben ein ca. 200g Kaffeefach für ganze Bohnen, um das Mahlwerk zu speisen. Oft ist noch ein Minifach für fertiges Kaffeepulver vorhanden, so dass man auch mal (entkoffeinierten) Kaffee für Oma & Co. aufbrühen kann.  ;-)
Auf jeden Fall sollte man auf eine Aromadichtung achten, weil die Bohnen ja eine Weile in dem Fach liegen und Luft zerstört ja bekanntlich das Aroma.



Hochwertige Maschinen haben oft sogar 1-2 entnehmbare Bohnenbehälter, so dass man schnell mal die Kaffeesorte wechseln kann, ohne die ganzen Bohnen von Hand raussammeln zu müssen.




4. Wasserbehälter
Hier gibt es unterschiedliche Größen und wenn man später nicht dauernd zum Wasserhahn rennen will, sollte man die Größe an den Haushalt anpassen. Je nachdem wie oft man Kaffee trinkt und wieviele Leute bewirtet werden, ist der 1,5l Behälter für die meisten Haushalte zu klein.
Wer hartes Leitungswasser hat, sollte auf einen Wasserfilter bestehen oder häufiger die Maschine entkalken. Im Mittelpreissegment kann man die Wasserhärte einspeichern und desto häufiger wird der Vorgang Entkalken angezeigt.



5. Milchbehälter oder Milchdüse?
Die günstigen Maschinen haben (wie oben erwähnt) oft nur eine Milchdüse, mit der man umständlich Milch aufschäumen kann. So muss man halt von Hand den Milchschaum zubereiten und dann die einzelnen Schritte für einen Latte Macchiato selber durchführen. Die meisten teureren Geräte haben jedoch für die Heißwasserdüse einen Anschluss für einen Milchbehälter oder Milchschlauch


a) Milchschlauch: Hier kann man eine handelsübliche 1l Milchpackung (Tetrapack) nehmen und den Schlauchaufsatz reinstecken. Die Maschine saugt dann die Milch an und erhitzt sie.
Nachteil: Da man das ganze Schlauchsystem schwer reinigen kann, macht solch ein Wirrwar irgendwann keinen Spass mehr

b) Milchbehälter
Ein abnehmbarer Milchtank (mit Reinigungsfunktion) ist recht praktisch, da man ihn nach Verwendung wieder in den Kühlschrank stellen kann. Mit kalter Milch kann man einen besseren (festen) Milchschaum produzieren und so schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe.
Der Milchbehälter wird auf die Heißwasserdüse aufgesteckt und wird dann automatisch bei der Kaffeebereitung mit einbezogen. Viele Geräte haben jetzt schon eine Cappucchino-Taste und brühen automatisch das Getränk mit den 2 Schichten. Man bekommt also Schaum auf Knopfdruck.
Am Behälter selbst kann man dann oft die Cremigkeit einstellen, einige wenige Geräte können sogar reinen Milchschaum (ohne Kaffeezubereitung) herstellen, was auch recht nützlich für einen heißen Kakao ist.
Auf jeden Fall sollte man drauf achten, dass die Teile zerlegbar und spülmaschinenfest sind, da man ansonsten nach dem 3. Mal Handreinigung extrem genervt ist.
Nachteil: Die Milch hält sich maximal 3 Tage in dem Behälter und man muss oft nach jedem Vorgang die Reinigungstaste drücken.


6. Pumpendruck
Eigentlich haben fast alle Vollautomaten eine Leistung von 13-15 Bar, aber es wird ständig damit geworben, wie leistungsstark die Maschine XY mit ihren 15b ist. Also nicht verwirren lassen, das ist Standard.

7. Sonstiges
Alle restlichen "Besonderheiten" sind zweitrangig und vom Haushalt abhängig.
Größe: Die meisten Maschinen sind recht hoch und passen kaum unter einen normalen Hängeschrank. Daher sollte man zwingend vorher überlegen, wo der Vollautomat hin soll und wieviel Platz (auch Tiefe) vorhanden sein muss. Es gibt jedoch auch kleinere (schmalere) Geräte, die extra für den Küchenzwischenraum gemacht wurden, was meist mit einigen Verkleinerungen (Wasserbehälter) verbunden ist.
Tassenhalter: Dei Abtropfschale (beim Tassenauslauf) sollte höhenverstellbar sein, damit auch große "Latte"-Gläser hineinpassen.
Tassengröße: Der ital. Hersteller Delonghi wartet mit einem Größenproblem auf. Die Italiener trinken an sich keinen Kaffeepott (250-300ml) wie wir und daher sind einprogrammierte Tassengrößen für uns (Deutsche/Österreicher) sehr gewöhnungsbedürftig. Eine "extra große Tasse" umfasst gerade 180ml...
Programme: Bei den günstigen Maschinen gibt es oft nur vorprogrammierte Getränkegrößen, die man nicht ändern kann. Ab dem Mittelpreissegment hat man mind. 1-2 "Eigene Programme" dabei, um den Lieblingskaffee individuell einzustellen (wieviel Kaffee + wieviel Milchschaum)
Wartung: Ein automatisches Entkalkerprogramm mit Erinnerungsfunktion ist schon recht praktisch, wenn man selbst nicht an solche Dinge regelmäßig denkt.
Auslauf: Meistens 2 Hähne, damit man 2 Tassen gleichzeitig befüllen kann.









Die Kaffeegetränke



Die Auswahl ist groß!



Espresso - der kleine Schwarze
typisch: Haselnussbraune Schaumschicht, die Crema!

Starker, herber Kaffee in kleinen Tassen (40ml), sollte man vorwärmen, damit der Espresso nicht zu schnell auskühlt.

Wird mit Röstbohnen (Espresso) gebrüht.

Hier ist vor allem die Brühtemperatur sehr wichtig:
- zu heiß = bitterer Geschmack
- zu kalt = saurer Geschmack








Caffee Creme

Caffèe Cremè - milder Kaffee
typisch: feine, helle Schaumschicht

Milder und ausgewogener Kaffe, ideal zum Frühstück. (wie ein "Verlängerter")

Wird mit Arabica Bohnen gebrüht.
















Latte Machiato



Latte Macchiato - Milch mit etwas Kaffee

Zuerst kommt heiße,aufgeschäumte Milch (120ml) in ein hohes Glas und darüber ein kleiner Espresso (40ml). Zum Schluss kann man optional  eine große Schicht Milchschaum rauf geben, falls die zuerst verwendete Milch nicht genug Schaum hatte.

Wird in Italien mit Strohhalm serviert, damit sich die 3 Schichten nicht vermischen!






Cafe Latte

Cafe Latte - (Ital. Milchkaffee)

Hier wird 100ml Cafe Cremé (oder Doppelter Espresso) mit genausoviel heißer Milch aufgegossen.

(In Österreich: Melange)


















Milchschaum


Cappuccino - Kaffee mit Milchhaube

In eine mittelgroße Tasse (180ml) wird zuerst ein Cafe Lungo oder 2 Espresso (80ml) gebrüht.
Darüber kommt eine Haube aus halbflüssigem Milchschaum (aus 80ml Milch)


Mit dem Milchschaum kann man sich auch einen tollen Kakao anrühren, für die kalte Jahreszeit ideal!
















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Weitere Kaffeespezialitäten hier: Melitta ABC

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