Beim Wochenfluss handelt es sich um das Wundsekret aus der Gebärmutter.
Der Mutterkuchen (Plazenta) hing ja ursprünglich an einer Stelle der
Gebärmutter fest, um die Versorgung zum Baby zu gewährleisten. Nach der
Geburt wird der Mutterkuchen entfernt und man hat praktisch eine recht
große Wunde (D 12,5cm) an der Gebärmutterinnenhaut.
Je nachdem ob man normal entbunden hat oder per Kaiserschnitt, ist die 4-6 wöchige Blutung unterschiedlich stark. Der Wochenfluss sorgt dafür, dass Gewebereste (Fruchtblase, Gerinsel) ausgeschwemmt werden, wobei leichte Nachwehen für Kontraktionen sorgen.
Wochenfluss Normalfall
1. Woche: schleimig rot (stärker als Periode)
2. Woche: bräunlich, dünnflüssig bis rahmig
3. Woche: weißlich, wässrig
4. Woche: weißlich, wässrig
In den ersten 2 Wochen können Gerinsel oder Eihautreste (wie dunkler Pudding) in der Blutung enthalten sein.
Um den Wochenfluss zu unterstützen, kann man einige Dinge tun:
- Stillen: löst Oxytoxin aus (wehenfördernd)
- Bauchlage: fördert Rückbildung der Gebärmutter
- Wärmeflasche auf den Unterbauch: unterstützt Rückbildung
- Tee trinken (Frauenmantel & Hirtentäschel): fördert Nachwehen
Eher gegenteilig wirkt sich Sport, viel Bewegung und Stress in den ersten 1-2 Wochen auf den Wochenfluss aus. Nach 2 Wochen hat sich die Wundfläche dann schon auf 5cm verringert, was die Blutung minimiert.
Wochenflusstau / Lochialstau
Verringert sich der Wochenfluss in den ersten 10 Tagen deutlich und bleibt länger als 12h aus, kann es sich um einen Stau handeln, der unbedingt untersucht werden muss! Sehr ernste Alarmzeichen sind Kopfschmerzen (Stirn), Fieber und Unterbauchschmerzen, weil das verstopfte Gewebe zu einer Gebärmutterinfektion führen kann (Kindsbettfieber!).
Eine Untersuchung durch die Frauenärztin (Ultraschall) zeigt schnell die Ursache. Befindet sich noch eine große Blutblase in der Gebärmutter, die nicht abfließen kann, wird dies meist mit
- Methergin (Mutterkorn) in Tabletten/Pulverform ODER
- Oxytocin als Nasenspray etc.
behandelt. Durch das Medikament soll in beiden Fällen Nachwehen ausgelöst werden, um die Blutung wieder in Gange zu bringen. Bei einer Kontrolluntersuchung wird dann überprüft, ob das restliche Gewebe abgegangen ist oder nicht.
Alternativ wird der Muttermund untersucht und gedehnt, damit der Wochenfluss ablaufen kann.
Eine fortgeschrittene Entzündung wird mit Antibiotika behandelt, im Notfall wird ein chirurgischer Eingriff notwendig. (Curettage)
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